Viersen, 23. Juni 2020

Mit über 60 Teilnehmern fand am 17. Juni 2020 das zweite Live-Webinar unseres Projekts fand statt. Dabei war es das erste Mal, dass wir bei einem Netzwerkmitglied zu Gast waren.

Lehm ist einer der ältesten Baustoffe der Welt und heute moderner denn je, auch wenn er in der Vergangenheit etwas in Vergessenheit geraten ist. Seine regionale Verfügbarkeit sowie bauphysikalischen und baubiologischen Eigenschaften, die sich bspw. positiv auf das Raumklima auswirken, machen ihn zu einem perfekten Rohstoff für gesundes Bauen oder Renovieren.

Nachdem für diesen Tag ursprünglich ein Best-Practice-Besuch mit Besichtigung der Produktion geplant war, musste dieser aufgrund der aktuellen Bestimmungen auf September 2020 verschoben werden. Nichtsdestotrotz wollten wir Ihnen dennoch die Gelegenheit geben, mehr über den Baustoff Lehm zu erfahren. Nach einem kurzen Film zur Einführung in das Thema „Baustoffe aus Lehm“, hatten die Teilnehmer Gelegenheit ihre Fragen zu stellen, Die beantwortete Ulrich Röhlen, Marketing- und Technikleitung bei Claytec.

Die rege Teilnahme und die Fülle an Fragen zeigen uns, dass ein hohes Interesse an gesundem Bauen und Renovieren und in diesem Fall auch insbesondere am Baustoff Lehm besteht. Aus diesem Grund werden wir zukünftig vermehrt Webinare anbieten.

Wir haben einen Mitschnitt angefertigt, damit Sie jederzeit bequem wieder darauf zurück greifen können:

 

Sie möchten sich und Ihr Unternehmen vorstellen und Gastgeber eines unserer Webinare werden? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

‘s-Hertogenbosch/ Venlo, 19. Juni 2020

Das neue Venloer Rathaus (Stadskantoor Venlo) ist ein Beispielgebäude im Bereich des zirkulären (Cradle to Cradle), grünen und gesunden Bauens. Zur Vorbereitung dieses Pilotprojekts wurde ein Business Case erarbeitet, in dem die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) anstelle der üblichen Amortisationszeiten betrachtet wurden. Ein bahnbrechender Schritt, bei dem die Gemeinde Venlo mit BBN, Kraaijvanger, RoyalhaskoningDHV & C2C ExpoLAB kooperierte.

Das Gebäude wurde 2016 in Betrieb genommen und erst kürzlich hat die Gemeinde Venlo HEVO BV damit beauftragt zu untersuchen, ob der Business Case auch wie geplant aufgegangen ist. Die Erstellung eines solchen Geschäftsszenarios war für alle Parteien Neuland. Auch wenn er deshalb noch nicht perfekt war, diente er uns dennoch als Inspirationsquelle und war ein guter erster Schritt in die richtige Richtung. Durch die Untersuchung sowohl des Business Cases als auch des gesamten Bauprojekts möchten wir Lehren daraus ziehen, um kontinuierlich weitere Verbesserungen vornehmen zu können.

Hierzu HEVO: „Im Bausektor ist es ungewöhnlich, dass eine umfassende Bewertung durchgeführt wird. Dies geschieht höchstens nach Abschluss der Bauphase. Eine Auswertung, bei der die Ergebnisse aus der Nutzungsphase mit den Vorhersagen in der Entwurfsphase verglichen werden, ist noch seltener. Es freut uns daher sehr, dass die Gemeinde Venlo das Projekt weiterhin untersuchen möchte. Dies ist eine äußerst wichtige Ressource für das Lernen und die bessere Umsetzung neuer Projekte.“

Die bisher gezogenen Lehren aus der Planung und dem Bau des Stadkantoors Venlo werden in den folgenden neun Punkten aufgelistet:

  1. Erstellen Sie einen integralen Business Case, in dem alle relevanten Kostenarten enthalten sind.
  2. Begründen Sie die Variablen im Geschäftsfall; dies ist notwendig, um den Business Case anschließend verifizieren und überprüfen zu können. Stellen Sie sicher, dass Sie auch nach einigen Jahren noch wissen, woher die verwendeten Zahlen, die Begründung für die Auswahl einer Option und die Begründung für die Abweichung stammen, unabhängig von den beteiligten Personen. Denken Sie über die Arbeitsmethode des Systems Engineering nach. Stellen Sie sicher, dass Quelldaten und Quellenangaben enthalten sind.
  3. Im vorliegenden Business Case des neuen Venloer Rathauses (erstellt vor 2016) wurde ein Referenzgebäude mit dem Stadtbüro von Venlo in Bezug auf Wasser und Energie verglichen (1% der Kosten des Arbeitgebers). Wir haben nun weitere Schritte unternommen, sodass der Restwert von Material, Produktivität und Fehlzeiten (95% der Kosten des Arbeitgebers) ebenfalls mit einbezogen werden können. Dieses neue Gebäude hat vielen Menschen die Augen geöffnet, dass der Business Case für gesunde und produktive Mitarbeiter (90% der Kosten des Arbeitgebers) noch interessanter ist, als nur die Amortisationseffekte der Lenkung auf Energieeinsparungen, Wartung und Restwert von Materialien zu betrachten.
  4. Stellen Sie sicher, dass ein integriertes Dokumentenmanagementsystem angewendet wird, damit alle Informationen aus der Bau- und Nutzungsphase anschließend verfügbar sind. Trotz der Tatsache, dass alle Informationen digital verfügbar sind, scheinen sie schnell verloren zu gehen.
  5. Lassen Sie komplexe Kostenvoranschläge und Amortisationszeiten vor der Entscheidungsfindung von einer unabhängigen Partei überprüfen.
  6. Bei Vergleichen zwischen einem nachhaltigen Gebäude und einem Referenzgebäude müssen vollständige Gebäudeenergiekostenmodelle angewendet werden. Vergleiche zu Teilen / Subsystemen können nicht einfach addiert werden. Diese Arten von Systemen sind jetzt auf dem Markt erhältlich.
  7. Bei der Erstellung von mehrjährigen Wartungsplänen muss die gesamte (geplante) Lebensdauer des Gebäudes berücksichtigt werden. Nach Wartungsangeboten müssen diese an die tatsächlich erwarteten Kosten angepasst werden. Diese sollten jährlich in das Budget der Organisation aufgenommen werden.
  8. Überwachen und veröffentlichen Sie Ihren tatsächlichen Energieverbrauch. Stellen Sie sicher, dass der gesamte Energieverbrauch für die spezifischen Nutzungszwecke gemessen wird. Bewerten Sie regelmäßig den Energieverbrauch im Vergleich zum prognostizierten Verbrauch und untersuchen Sie den Grund für den Unterschied mit möglichen Verbesserungen. Verwalten Sie aktiv die Umsetzung der energiesparenden Beratung.
  9. Die vielleicht wichtigste Schlussfolgerung: Stellen Sie sicher, dass jemand innerhalb der Organisation für die integrale Verwaltung von Informationen (Datenmanagement) und das Lernen aus deren Nutzung verantwortlich ist. Jemand, der leichten Zugang zu den (Nutzungs-)Daten hat und Alarm schlagen kann, wenn Abweichungen festgestellt werden. Dies kann sich auch positiv auf Kosteneinsparungen auswirken!

Die Ergebnisse des Business Cases für das Stadskantoor Venlo konnten weitgehend verifiziert werden. Bei der Betrachtung einzelner Elemente gab es jedoch hier und da einige Verschiebungen, einige positive und einige negative, so dass die Gesamtsumme den Vorhersagen entsprach. Durch die anschließende Prüfung konnte die Organisation ihre Geschäftstätigkeit pünktlich aufnehmen. Und, auch wenn wir leider nicht in die Zukunft sehen können, so können wir den Business Case für zirkuläre und gesunde Gebäude stetig weiterentwickeln, damit die Entscheidungsfindung hinsichtlich eines gesunden und zirkulären Gebäudes unterstützt werden kann.

Sie möchten mehr erfahren?

Michel Weijers vom C2C ExpoLAB (www.c2cexpolab.eu) und Willem Adriaanssen von HEVO BV (www.HEVO.nl) stehen Ihnen hierfür gerne zur Verfügung.


Klicken Sie hier um weitere Informationen zum vorgestellten Business Case zu erhalten (nur in Niederländischer Sprache verfügbar).

Klicken Sie hier um die Wissendatenbank des Healthy Building Networks einzusehen.

Venlo, 10. Juni 2020

Holz ist ein altbewährter Baustoff und seit einigen Jahren erlebt das Material eine Renaissance, doch der große Durchbruch in unserer Region bleibt weiterhin aus – und dies zu Unrecht, denn Holz gilt heute als höchst moderner, vielseitig einsetzbarer und vor allem umweltfreundlicher Werkstoff und stammt noch zu großen Teilen aus heimischer Produktion.

Doch warum bauen wir immer noch dasselbe, was wir vor 100 Jahren getan haben? Das fragt sich der Architekt Andrew Waugh jeden Tag. Der Bauprozess ist ineffizient; ein Drittel der Aufgaben wird zweimal ausgeführt, nicht weniger als 50% der Baumaterialien werden weggeworfen und 10% des gesamten Baubudgets werden für Fehler ausgegeben, die während des Prozesses gemacht werden. Ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen auf die Umwelt.

Die aktuelle Situation

Der heutige Wohnungsbau ist international einer der am stärksten verschmutzenden Sektoren. Nicht weniger als 9% der gesamten CO2-Emissionen entstehen bei der Herstellung von Beton. Das ist mehr als bei der Luftfahrt (3%). Um u. a. auch unser Stickstoffproblem lösen zu können, wird die Bauindustrie mit uns gemeinsam innovativ sein müssen, denn Bauen mit Holz hat vielerlei Vorteile.

Holzbau als Problemlösung

So könnte Bauen mit Holz (CLT/Cross-lined Wood) das Stickstoffproblem verringern. Bäume absorbieren und behalten Stickstoff (auch nach dem Fällen). Das macht unsere Häuser zu einem CO2-Speicher. Durch eine erhöhte Nachfrage nach Holz, z. B. beim Holzbau, müssen mehr Bäume gepflanzt werden. Und mehr Bäume bedeutet eine höhere CO2-Speicherung.

Die Frage, die sich dann für viele stellt: Haben wir genug Bäume? Die Antwort ist eindeutig ja. Im Vergleich zu Beton wird beim Holzbau nur halb so viel Material benötigt. Darüber hinaus erzählt Marco Vermeulen, dass in den Niederlanden derzeit 22.000 Häuser pro Jahr (in ungeschützten Gebieten) „wachsen”. In Finnland wächst sogar alle 14 Sekunden ein neues Haus. Aber auch Deutschland ist gut aufgestellt. Das Land besteht zu einem Drittel aus Wald und hat das höchste Holzaufkommen innerhalb der gesamten EU. Die Bäume, die derzeit geerntet werden, werden derzeit für minderwertige Produkte wie Zellstoff verwendet. Viele Wälder sind alte Produktionswälder, die das Ökosystem nicht fördern und z.B. Waldbrände verursachen. Um mit Holz bauen zu können, werden weitere Bäume geplant. Bauen mit Holz schafft also automatisch mehr Wald.

So könnte Bauen mit Holz (CLT/Cross-lined Wood) das Stickstoffproblem verringern. Bäume absorbieren und behalten Stickstoff (auch nach dem Fällen). Das macht unsere Häuser zu einem CO2-Speicher. Durch eine erhöhte Nachfrage nach Holz, z. B. beim Holzbau, müssen mehr Bäume gepflanzt werden. Und mehr Bäume bedeutet eine höhere CO2-Speicherung.

Die Frage, die sich dann für viele stellt: Haben wir genug Bäume? Die Antwort ist eindeutig ja. Im Vergleich zu Beton wird beim Holzbau nur halb so viel Material benötigt. Darüber hinaus erzählt Marco Vermeulen, dass in den Niederlanden derzeit 22.000 Häuser pro Jahr (in ungeschützten Gebieten) „wachsen”. In Finnland wächst sogar alle 14 Sekunden ein neues Haus. Aber auch Deutschland ist gut aufgestellt. Das Land besteht zu einem Drittel aus Wald und hat das höchste Holzaufkommen innerhalb der gesamten EU. Die Bäume, die derzeit geerntet werden, werden für minderwertige Produkte wie Zellstoff verwendet. Viele Wälder sind alte Produktionswälder, die das Ökosystem nicht fördern und z.B. Waldbrände verursachen. Um mit Holz bauen zu können, werden weitere Bäume geplant. Bauen mit Holz schafft also automatisch mehr Wald.

Gesundheitliche Aspekte

Neben den Vorteilen für die Umwelt hat Holz auch Vorteile für das Raumklima. Es hat eine stark isolierende Wirkung (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1. Die isolierende Wirkung von Holz

Darüber hinaus sorgt es für eine stabilere Luftfeuchtigkeit im Gebäude. Mehrere wissenschaftliche Studien haben belegt, dass das Material eine beruhigende Wirkung auf Menschen hat und ihr Wohlbefinden erhöht, wenn es im Innenraum verbaut wurde. Doch auch die Leistungs- und Erholungsfähigkeit wird positiv beeinflusst. Ein weiterer Vorteil von vielen: Bestimmte Holzsorten haben eine antimikrobielle Wirkung, so sterben bspw. krankenhaustypische Keime auf Kiefernkernholz schneller ab als auf Kunststoffoberflächen.

Umdenken erforderlich

Trotz aller Vorteile stoßen die Holzbauer auf ein Problem. Es bedarf gesellschaftlicher Veränderungen, um Verbraucher und Bauunternehmen vom Bauen mit Holz zu überzeugen. Damit es durchführbar ist, muss es Größenvorteile geben. Die traditionellen Bauunternehmen haben jedoch noch viele (finanzielle) Interessen im alten System. Dies verlangsamt den Übergang zur neuen Norm: Holzbau!

Dieser Artikel basiert größtenteils auf der Dokumentation ‘Holzbauer’ von VPRO Tegenlicht. Die vollständige Dokumentation in niederländischer Sprache können Sie hier abrufen:

https://www.vpro.nl/programmas/tegenlicht/kijk/afleveringen/2019-2020/houtbouwers.html

Quellen

 

Venlo, 04. Juni 2020

Wie wirkt sich der Umzug in ein gesundes Gebäude auf die menschliche Gesundheit aus?

Prof. Dr. Piet Eichholtz hat zusammen mit Dr. Nils Kok und Juan Palacios im Jahr 2016 mit einer Forschung  zur Untersuchung des Umzugs von Mitarbeitern der Stadtverwaltung Venlo begonnen. In der Studie mit dem Namen „Moving to productivity” wurde analysiert, wie die Veränderungen in den verschiedenen Raumklimata zur Verringerung der Symptome des Sick-Building-Syndroms beitragen. Untersucht wurde dabei die Situation nach dem Umzug im Vergleich zur Ausgangssituation vor dem Umzug der Mitarbeiter.

In Zusammenarbeit mit dem C2C ExpoLAB hat Bluehub ein Factsheet dieser Untersuchung erstellt, um ein klares Bild davon zu vermitteln, wie sich ein Umzug in ein gesundes Gebäude auf die Mitarbeiter auswirkt.

Die Forschungen des Teams von Piet Eichholtz wurden zu folgenden Themen durchgeführt:

  • Luftqualität
  • Temperatur
  • Aktustik
  • Licht

Vor dem Umzug, im Sommer 2016, fand eine 0-Messung statt, bei der die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Venlo anhand der Themen Luftqualität, Temperatur, Akustik und Licht in ihren Büros eine Bewertung zwischen 1 (sehr unzufrieden) und 7 (sehr zufrieden) abgeben konnten. Sie wurden auch gefragt, ob die Mitarbeiter an bestimmten Symptomen litten, die typisch für das Sick-Building-Syndrom sind. Nach dem Umzug einiger Mitarbeiter der Stadtverwaltung Venlo fand die gleiche Umfrage im Winter 2016/2017, im Sommer 2017 und im Sommer 2018 statt. Diese Untersuchungen fanden sowohl bei den Mitarbeitern, die in das neue Rathaus umgezogen sind als auch bei den Mitarbeitern, die nicht umgezogen sind, statt. Nach Abschluss der Erhebungen wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Büro und der Verringerung von Beschwerden im Zusammenhang mit krankmachenden Gebäuden gibt. Und hier schien ein Zusammenhang sichtbar zu sein.

Die Studie kam unter anderem zu dem Schluss, dass die Luftqualität der wichtigste Faktor bei der Prävention von Symptomen des Sick-Building-Syndroms ist. Symptome des Sick-Building-Syndroms sind beispielsweise Kopfschmerzen, Halsschmerzen, trockene Augen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel und trockene Haut. Bei schlechter Luftqualität steigt das Risiko eines Krankheitsbildes um 10 Prozentpunkte. Darüber hinaus wurde der Schluss gezogen, dass der Umzug in ein gesundes Gebäude zu 42% weniger Beschwerden im Zusammenhang mit kranken Gebäuden führt.

Neben der Luftqualität sind die Mitarbeiter auch mit der Temperatur und dem Licht im Büro zufriedener. Nach Angaben der Mitarbeiter ist der Klang gleichgeblieben. Das ist nicht besser geworden, aber es ist nicht schlechter geworden. Ein bemerkenswertes Ergebnis, sagt Prof. Dr. DR. Piet Eichholtz als neues Stadtbüro nutzt viele Freiflächen, während die Mitarbeiter zuvor ein eigenes Büro hatten, das sie mit 1 bis 2 Personen teilten.

Derzeit wurde durch Ausfüllen von Fragebögen geforscht, aber in naher Zukunft werden die oben genannten Themen auch mit Hilfe von Gerätesensoren untersucht. Basierend auf den Ergebnissen der Forschung von Prof. Dr. DR. Piet Eichholtz hat angenommen:

Mitarbeiter, die in einem gesunden Gebäude arbeiten, sind produktiver und benötigen aufgrund von Beschwerden im Zusammenhang mit dem Krankheitssyndrom weniger Krankheitstage. Als Ergebnis der Forschung wird erwartet, dass die Fehlzeiten aufgrund von Beschwerden über das Krankheitsbildungssyndrom um 1% abnehmen. Die Gemeinde Venlo zahlt jährlich Personalkosten in Höhe von 40.000.000 €. Das heißt, wenn die Abwesenheit um 1% abnimmt, entspricht dies einem Produktivitätsgewinn von 400.000 € pro Jahr.

Angesichts dieser Hypothese ist es für Unternehmen neben der Gesundheit ihrer Mitarbeiter auch finanziell vorteilhaft, ihre Mitarbeiter in einem gesunden Gebäude unterzubringen.

Natürlich ist es nicht immer möglich, sofort auf ein gesundes Gebäude umzusteigen. Der Bau eines neuen Gebäudes oder eines Umzugs ist mit einer Investition verbunden, die leider nicht immer möglich ist. Deshalb möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie ein Gebäude gesund machen können.

1. (natürliches) Belüftungssystem
Ein natürliches Lüftungssystem sorgt dafür, dass ausreichend Frischluft einströmt und die Raumluft in Bewegung bleibt.
2. Luftbefeuchtung
Mehrere Beschwerden im Zusammenhang mit Krankenhäusern haben mit trockener Luft zu tun. Durch die Befeuchtung der Luft werden die Beschwerden verschwinden, wodurch die Mitarbeiter produktiver werden.
3. Natürliche / unverarbeitete Produkte
Wenn natürliche und / oder unverarbeitete Produkte verwendet werden, breiten sich weniger giftige Substanzen im Raum aus und werden anschließend von den Mitarbeitern eingeatmet.
4. Möglichkeit zum Öffnen von Fenstern
Mitarbeiter mögen es wirklich, wenn sie die Kontrolle darüber haben, ob sie ein Fenster öffnen können.

Das vollständige Factsheet zum Download finden Sie hier.

 

 

by Eva Starmanns, C2C ExpoLAB

Manchmal geht man davon aus, dass ein Gebäude als gesund angesehen werden kann und, dass Gebäude und Produkte zu einem gesunden Raumklima beitragen, wenn die Bauverordnung und (inter)nationale Vorschriften eingehalten werden. Doch diese Annahme ist falsch!

Es gibt verschiedene Substanzen, die eine ungesunde Entgasung verursachen, und es gibt verschiedene Substanzen, die giftig sind, und dennoch dürfen sie verwendet werden, sofern die Werte innerhalb bestimmter Grenzen liegen. Ich frage mich, warum Sie diese Substanzen in Ihren Produkten bzw. Gebäuden verwenden, auch wenn es nur in minimalen Werten ist? Denken Sie zum Beispiel Formaldehyd. Wir hoffen, Sie in diesem Blog des Healthy Building Network dazu zu inspirieren, mehr darüber nachzudenken und Ihnen Denkanstöße zu liefern, um künftig fundiertere Materialentscheidungen zu treffen.

1. Wählen Sie gesunde und sichere Materialien

Wählen Sie Produkte, die keine Substanzen enthalten, die sich in der Biosphäre ansammeln können oder die unwiederbringliche negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Denken Sie auch an Substanzen, die gefährlich sind, wenn sie entfernt oder modifiziert werden.

Wie finde ich heraus, ob ein Produkt gesund und sicher ist? Zum Beispiel, um zu testen, ob das Produkt keine schädlichen Substanzen enthält. So verfügt das C2C Products Innovation Institute über eine “verbotene Liste” mit Substanzen, die Sie per Definition nicht in Ihrem Produkt haben sollten. Klicken Sie hier, um diese Liste anzuzeigen. Der vielleicht einfachste Weg, darauf zu reagieren (als Laie), ist die Auswahl von Produkten mit einem Cradle-to-Cradle-Zertifikat. Klicken Sie hier, um diese Produkte anzuzeigen. Und hier habe ich mit diesem Zertifikat bereits einen direkten Link für die Bauprodukte erstellt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Hersteller ohne Zertifizierung zu fragen, ob sie erklären können, dass sie keine Produkte verwenden, die auf der “verbotenen Liste der Chemikalien” stehen. Einfache Frage, aber die Erfahrung zeigt, dass viele Lieferanten nicht antworten wollen (oder wollen).

Neue Materialien entgasen mehr als alte Materialien. Sie können sich also dafür entscheiden, aus zweiter Hand zu kaufen oder Ihre Produkte vorübergehend im Freien entgasen zu lassen (ich habe dies mit meinem Babyzimmer getan, weil ich keine gesunde, erschwingliche und schöne Alternative finden konnte. Deshalb habe ich die Möbel meiner Kinderzimmer wochenlang draußen unter das Vordach gestellt.)

2. Natürliche Materialien

Sie können sich auch für natürliche Materialien entscheiden. Vergewissern Sie sich, dass diese keine ungesunde Behandlung erfahren haben, bei der Substanzen hinzugefügt wurden, die Sie nicht in ihnen haben wollen. Denken Sie an Holz. Ein natürliches Material, das jedoch flüchtige Stoffe enthalten kann, wenn bei der Behandlung Formaldehyd verwendet wurde. Diese flüchtigen Stoffe werden dann bei der Verwendung freigesetzt und gelangen in unser Raumklima.

3. Verwenden Sie kein Finish

Leider sind gesunde und sichere Alternativen für Produkte, die Haftung bieten müssen, nicht immer verfügbar. Produkte wie Leim, Versiegelung oder Pur enthalten Inhaltsstoffe, die auf der verbotenen Liste stehen. Am einfachsten und auch aus zirkulärer Sicht ist es nicht möglich, ein Finish zu wählen. Auf diese Weise fügen Sie keine schädlichen Substanzen hinzu und können die Primärprodukte besser in einen Kreislauf zurückführen.

Eine Liste gesunder und sicherer Produkte wie Bodenkleber und Farben finden Sie hier. Ein Beispiel für die Abschnitte 2 und 3 ist das neue Rathaus in Venlo, in dem an bestimmten Stellen beschlossen wurde, den PUR (Polyurethan-Hartschaum) durch Ton zu ersetzen. Das Finish des Gebäudes ist minimalistisch, was ihm ein schönes Aussehen verleiht und besser wiederverwendbar ist.

4. Produkte mit Grün und Pflanzen

Neben der Tatsache, dass Produkte selbst keine ungesunden Inhaltsstoffe enthalten dürfen, können Sie auch Produkte verwenden, die eine aktive positive Rolle im Raumklima spielen. Denken Sie an Pflanzen. Hierzu möchte ich auf meinen vorherigen Blog verweisen. Pflanzen beeinflussen Ihr Gefühl, Ihren Klang und Ihre Luftqualität. Oder denken Sie an Produkte, die Geräusche dämpfen. Sound kann im Büro und zu Hause ein großer Störsender sein. Darüber hinaus verfügen Sie auch über Produkte wie Bodenbeläge, die Partikel sammeln können.

5. Denken Sie an Recycling und an die Notwendigkeit der Produkte

Neue Produkte können unter Entgasung leiden, ältere Produkte viel weniger oder gar nicht. Sie können also auch gebrauchte Produkte kaufen. Ich finde es sehr wichtig zu erwähnen, dass es bei gebrauchten Produkten oft schwierig ist, die Inhaltsstoffe zu überprüfen. Ist es gesund und sicher? Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Beton, der im neuen Stadthaus von Venlo verwendet werden sollte. Es war zunächst geplant, den Beton aus dem alten Stadthaus für den Bau des neuen Stadthauses wiederverwenden. Leider stellte sich nach Recherchen heraus, dass dieser viele schädliche Substanzen enthielt, die bei Wiederverwendung freigesetzt worden wären. Da der bauliche Schwerpunkt auf der Schaffung eines gesunden Raumklimas lag, wurde diese Option daher bewusst nicht gewählt.

Fazit

Während meiner ersten Unterrichtsstunden in Materialwissenschaften an der TU / e gab mein Dozent an, dass Sie tatsächlich jedes Material fühlen, riechen und schmecken sollten. Ich habe immer schneller erkannt, was hinter dieser Aussage steckt. Wenn Sie etwas riechen und es neu riecht (denken Sie an ein neues Auto und einen neuen Teppich oder an den Geruch in den billigen Discountern), ist dieser Geruch normalerweise nicht gesund. Diese Produkte entgasen (geben flüchtige Stoffe in die Luft ab, die wir einatmen). Es ist also gar nicht so skurril, wenn Sie an einem Produkt riechen. Ich bin überzeugt, dass Bewusstsein das Wichtigste, aber auch das Schwierigste ist. Eine andere Denkweise, Veränderungen und eine neue Art und Weise des Einkaufs sind schwierig in den Köpfen zu etablieren und all das benötigt Zeit.

In diesem Blog konzentriere ich mich ausschließlich auf Materialien und Produkte, da es auch viele Designrichtungen gibt, die zur Gesundheit beitragen können! Fanden Sie diesen Blog interessant? Dann denke ich, dass weitere Blogs darüber, was Sie zu Hause für ein gesundes Raumklima tun können, auch für Sie interessant ist. Klicken Sie hier, um mehr zu lesen:

Ein gesundes Raumklima zu Hause: Sie haben es in der Hand!

Healthy Homeoffice 1 – So schaffen Sie sich zuhause Ihren gesunden Arbeitsplatz