by Eva Starmanns, C2C ExpoLAB

Eines der bekannteren (Treibhaus-)Gase, CO2, ist uns sicher allen bekannt. CO2 hat einen Einfluss auf unser Raumklima, woran wir mit dem Healthy Building Network (HBN) arbeiten. Ich, Eva Starmans, bin gebeten worden, dem Netzwerk meine Erfahrungen mit einem CO2-Messgerät für Innenräume (im Büro und zu Hause) mitzuteilen. Und das tue ich natürlich gerne!

Ich muss zugeben, dass ich dies während meines Architekturstudiums selbst nie getan habe. Woran ich mich erinnere, ist, dass ich normale Kopfschmerzen hatte und dass ich nach einem halben Tag völlig groggy war, nachdem ich einen Workshop in einem geschlossenen Raum in einem renovierten Gebäude besucht hatte. Ich musste wirklich für eine Weile nach draußen gehen, um mich zu “erholen”. Damals hatte ich das noch nie mit dem Raumklima in Verbindung gebracht. Bis nach meinem Studium habe ich bei C2C ExpoLAB gearbeitet, wo uns ein CO2-Messgerät zur Verfügung steht. Damals befanden wir uns in einem sehr modernen Bürogebäude mit wenigen offenen Fenstern und anscheinend ohne optimale Installationen. Unser CO2-Messgerät ging regelmäßig aus, wenn wir Termine hatten. Der Melder schlug Alarm, weil CO2-Werte über 1500 ppm gemessen wurden. Für die Laien unter uns liegt: Der CO2-Wert liegt in der Außenluft bei knapp über 400 ppm, es sei denn, man wohnt in einem Gebiet mit vielen Emissionen, zum Beispiel aus der Industrie. Wir lagen oft weit über diesem Wert, und da wir keine Möglichkeiten für Sprühbelüftung oder zusätzliche Belüftung im Büro hatten, konnten wir diese Werte auch nicht leicht senken.

Ich merkte mehr und mehr, dass der CO2-Wert viel zu hoch war, wenn ich Kopfschmerzen bekam und mich schlechter konzentrieren konnte. Dies spiegelt sich auch in verschiedenen wissenschaftlichen Studien wider, wie zum Beispiel in dieser online zugänglichen Studie über den Einfluss von CO2 auf verschiedene Arten von Produktivität.

Danach sind wir an einen anderen Standort gezogen. An unserem jetzigen Standort blieb der CO2-Ausstoß deutlich geringer. Selbst bei großen Menschengruppen blieben diese und andere Werte viel besser. Meine Kopfschmerzen, die früher während der Arbeitszeit auftraten, verschwanden, aber auch die Kollegen litten weniger unter Beschwerden im Zusammenhang mit dem Bau.

Dies führte zu einem wachsenden Bewusstsein und Interesse für das Raumklima. Aber abgesehen davon, dass Sie etwa 8 Stunden am Tag im Büro sind, verbringen Sie noch mehr Zeit zu Hause. Ich war sehr neugierig auf das Raumklima zu Hause. Deshalb habe ich mir zu Hause ein Uhoo gekauft (Raumklimamessgerät, das verschiedene Faktoren misst, neuerdings auch den Virenindex).

Als wir zu Hause bei unserer Familie (2 Erwachsene und 2 Kinder) waren, stellten wir fest, dass sich die CO2-Werte auf 1000 ppm zubewegten. Häufig sehen wir um Frühstück und Abendessen herum Spitzenwerte. Es ist lustig, dass man aus den Grafiken genau ersehen kann, was man getan hat, gemeinsam gegessen hat, eine Weile ausgegangen ist, gebastelt hat, geputzt hat, zwei gegen einen zu Hause…. Ich hatte die Fenster bereits über einen langen Zeitraum des Tages geöffnet, aber da die Belüftung (nur in Bad und Küche…) für diese CO2-Spitzen nicht ausreicht, haben wir jetzt immer so viele Fenster wie möglich geöffnet. Ich bin sehr gespannt, wie sich das in der Winterperiode entwickeln wird.

So habe ich herausgefunden, dass unsere Katze auch einen wesentlichen Beitrag zu den CO2-Werten leistet. Wenn sie in der Nähe des Messgerätes schläft, kommen regelmäßig sehr hohe Werte (man denke sogar an 2000ppm). Es hat sich gezeigt, dass es bereits mehrere Studien gibt, wonach Hunde und Katzen die größten CO2-Emissionen aller Haustiere haben, siehe unter anderem diese Website. Ich bewegte das Messgerät im ganzen Haus, um zu sehen, in welchen Räumen Probleme mit der Raumluft auftraten.

Vorhin habe ich auch über die TNO-Studie geschrieben, die unter anderem gezeigt hat, dass die CO2-Werte im Schlafzimmer neuer Wohnungen sehr hoch werden können (3500ppm). Zum Glück stört uns das im Moment nicht, denn oben ist fast immer alles offen.

Aber wenn der CO2-Wert etwas über 400 ppm liegt, warum akzeptieren wir dann Werte, die mehr als doppelt so hoch sind? Weil wir an Dreifach-Vierfach-Werte gewöhnt sind und die Doppelwerte bereits zufrieden sind? Ich frage mich öfter, wann wir zum Beispiel CO2-Werte unter 1200 ppm anstreben, aber warum streben wir nicht meistens Werte unter 800-600 ppm an? Ich habe schon einige Leute sagen hören, “weil es mit hohen Kosten für Installationen oder Designlösungen verbunden ist”. Aber wir bauen, um optimale Leistungen zu erbringen und ein angenehmes Leben zu führen, nicht wahr? Sicherlich bauen wir nicht, um die Kosten an der Front niedrig zu halten, und müssen dann hinterher Installationen hinzufügen und/oder schlechte Leistungen erbringen (und am Ende viel mehr Kosten verlieren)? Darüber hinaus kann eine neue Denkweise mit anderen Konstruktionsprinzipien, die sich an der Natur orientieren, auch für natürliche Belüftung sorgen, und wir müssen uns dabei nicht ganz auf Installationen verlassen. Nehmen Sie das neue Venloer Rathaus als Beispiel. Dort wird die Belüftung weitgehend durch natürliche Konstruktionsprinzipien gesteuert.

Darüber hinaus gibt es genügend (Büro-)Gebäude, die zeigen, dass Werte zwischen 400-700 ppm leicht erreicht werden können. Und mit ein wenig Bewusstsein zu Hause und dem Öffnen von Fenstern halten wir sie auch unter 750 ppm, aber im Allgemeinen bei etwa 500 ppm. Im Rathaus von Venlo bleiben wir mit großen Gruppen in einem Raum sogar bei Werten von 400-430 ppm!

Hoffentlich ist es ein Wink mit dem Zaunpfahl. Für Arbeitgeber gibt es einen finanziellen Anreiz, CO2 niedrig zu halten, damit die Produktivität optimal bleibt. Für Schulen gibt es einen Anreiz, Mitarbeiter und Schüler sich optimal entwickeln zu lassen. Und wer wünscht sich nicht ein angenehmes gesundes Wohnumfeld zu Hause? Hoffentlich werden wir mehr und mehr darum bitten. Immerhin verbringen wir 90 % unserer Zeit in Innenräumen.

Fotos: Eva Starmans

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Venlo, 13 oktober 2020

Am Montag, den 12. Oktober, überreichte Michel Weijers vom Healthy Building Network zwei Innovationsgutscheine an Jan Houwen von Volantis Consultants. Die Gutscheine werden für die Durchführung zweier Studien eingesetzt, die hauptsächlich auf die Verbesserung des Raumklimas abzielen. Die wichtigsten Punkte der Vorhaben haben wir untenstehend für sie zusammengefasst.

Kreislauffähige und gesunde Installationen
Installationen, die ein gesundes Raumklima in Gebäuden gewährleisten, werden immer wichtiger. Die Materialien, die dafür verwendet werden können, haben einen zunehmenden Anteil an den ökologischen Auswirkungen eines Gebäudes. Es ist wichtig, dass gesunde technologische Materialien verwendet werden, die theoretisch auch endlos wiederverwendet werden können.

Mit der Industrialisierung im Bauwesen, der geplanten Energiewende und der Einführung weiterer Installationssysteme wird es immer wichtiger, aber auch schwieriger, diese richtig zu kombinieren und ein gesundes Raumklima zu erreichen. Zeitgemäße Installationen sind leider oft noch nicht zur Wiederverwendung geeignet, und sie sind auch nicht für die Verbesserung eines gesunden Raumklimas ausgelegt.

Ziel ist die Entwicklung eines gesundheitsfördernden und zirkulären installationstechnischen Pflichten- bzw. Lastenkataloges auf der Grundlage von Forschungsarbeiten. Dieser soll sämtliche Aspekte im Hinblick auf Materialien, Wiederverwendbarkeit, Gesundheitsaspekte usw. beinhalten und die Grundlage für die Weiterentwicklung von Anlagen zur Förderung der Gesundheit in Gebäuden bilden.

Hochwertige Belüftung auf Grundlage natürlicher Prinzipien
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Energiewende stark auf geschlossene und kontrollierte Umgebungen konzentriert, die durch mechanische Systeme konditioniert werden. Dies hat nicht immer zu der erhofften Qualitätsverbesserung geführt und erweist sich als anfällig, wenn sie nicht richtig eingestellt oder verwendet wird.

Volantis berät bei der Entwicklung des Spirare Campus. Ziel ist ein besonders gesundes Lernumfeld für besondere junge Menschen. Volantis möchte daher die Möglichkeit untersuchen, Luftverdrängungen auf der Grundlage physikalischer Prinzipien zu realisieren, die eine qualitativ hochwertige Luftqualität und eine ausreichende Steuerbarkeit gewährleisten. Ziel ist es, die Gesundheit und / oder Luftqualität in den Klassenzimmern zu verbessern. Einfach ausgedrückt: Mit Low-Tech-Systemen einen Qualitätssprung in Richtung einer qualitativ hochwertigeren Belüftung für Schulen erzielen.

Interessieren Sie sich auch für einen Gutschein? Klicken Sie hier für weitere Informationen.

 

Foto: Tom Cremers

by Climmy Roeffen, Kragten B.V.

Wir kamen in einem Alter, in dem wir aus unserer Wohnung im Zentrum von Venlo raus wollten. Wir wollten unser erstes Haus beziehen. Ich selbst hatte nie darüber nachgedacht, wo oder wie ich leben wollte. Mein Lebensgefährte hingegen hatte bereits einen ganzen Plan in der Schublade. Sein Traum war es, sich eines Tages ein eigenes Haus zu bauen. Ich war von der Idee direkt überzeugt und wollte gleich mit einer Einsteigerimmobilie anfangen. Wir wollten gerne in einer ländlichen Gegend leben. Alte, modernisierte Bauernhöfe haben uns besonders angesprochen. Was wir vorfanden, waren jedoch Sanierungsobjekte. Dann haben wir beschlossen: Warum nicht in altem Stil neu bauen?

Damals arbeitete ich noch für die Gemeinde Venlo und war als Politikberaterin für nachhaltige Entwicklung schon oberflächlich mit der Cradle-to-Cradle-Philosophie infiziert. Meine einzige Bedingung war für den Neubau war folglich, dass es ein nachhaltiges und gesundes Objekt wird.

Aufgrund eines persönlichen Schicksals achte ich sehr auf die Gesundheit. Mein Vater hatte Krebs. Man beschäftigt sich automatisch damit, und das hat mich dazu gebracht, über die Welt nachzudenken. In der Zeit wurde mir bewusst, dass das Raumklima einen ziemlichen Einfluss auf die Gesundheit der Bewohner haben kann. Dass in Wohnräumen gesundheitsschädliche Materialien verwendet werden, die krebserregend sind, war mir ebenfalls bekannt. In meinen Gedanken bin ich immer wieder darüber gestolpert. Warum erschaffen wir uns (wahrscheinlich unbewusst) ein ungesundes Umfeld?

Der Rahmen wurde abgesteckt: Neubau im alten Stil, höchstmögliche Nachhaltigkeit innerhalb des Budgets (mit Schwerpunkt auf Energie, Wasser und Rohstoffe) und Gesundheit. Wir stellen ein Team aus Architekt, Bauunternehmer und Installateur zusammen, um das Beste daraus zu machen und so effizient und effektiv wie möglich zu arbeiten. Unser Anspruch war klar. Die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen waren lagen derart auf der Hand, dass es keiner weiteren Diskussion bedurfte:

  • Das Dach auf der Südost-Seite wird vollständig mit Solarpaneelen bedeckt sein: maximale Energieerzeugung, jetzt und in der Zukunft.
  • Viele Fenster und Sonnenorientierung: kostenlose Wärme von der Sonne. Frage: wie schafft man an warmen Tagen Schatten?
  • Das Tragwerk des Hauses wird aus unbehandeltem Holz bestehen. Passt zum alten Stil und zu gesundem Material.
  • Der Fußboden besteht aus Grobspanplatten. Die herkömmlichen Platten enthalten Formaldehyd und können krebserregend sein. Allerdings gibt es auch alternative Platten, bei deren Herstellung Harze anstelle von Formaldehyd verwendet wurden. Wir haben uns für Letztere entschieden.
  • Vorhandene Ziegel: passt zum alten Stil und entspricht dem Gedanken der Wiederverwendung von Rohstoffen.
  • Dachziegel, die CO2 abbauen: so etwas gibt es wirklich!

Das Ideal unseres Teams bestand darin, dass jeder mit seinem Fachwissen sofort erkennen konnte, ob es noch in das Budget passte.

Wir wurden ziemlich schnell darauf aufmerksam, dass es in einem Haus viele verschiedene Materialien gibt, die Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Wir trafen dann die Entscheidung, wählerischer bei den einfach umzusetzenden Dingen und der Innenausstattung des Hauses zu sein. Das Fundament konnte erst einmal so bleiben wie es ist. Wir haben uns kritisch mit den Materialien der Trennwände, der Böden und der Farben auseinandergesetzt. In diesem Zuge kam es zu vielen interessanten Begegnungen. Bei den Verkaufsgesprächen kamen wir den Tatsachen bereits schnell auf den Grund!

Obwohl wir uns für uns bereits eine Auswahl getroffen hatten, wo wir gesunde Alternativen oder nicht würden finden können, war es eine mühsame Suche, über die man Studien hätte verfassen können.

Je weiter der Prozess voranschritt, desto weniger Lust und Elan hatten wir, um uns auf diese Suche zu begeben. An einem bestimmten Punkt kann man den Wald vor lauter Bäumen einfach nicht mehr sehen. Und dann habe ich ja auch noch etwas Ahnung von der Thematik! Ich kann mir vorstellen, dass ein durchschnittlicher Niederländer keine Ahnung hat, wie er in diesem Bereich Entscheidungen treffen kann. Heutzutage fordern alle das “nachhaltigste” Produkt. Aber was daran nachhaltig ist, und vor allem, ob es gesund ist, kann kaum einer selbst bewerten. In diesem Fall kann eine C2C-Zertifizierung helfen, aber das schränkt Ihre Auswahl schon stark ein (da es nicht viele vergleichbare Produkte gibt). Eine weitere Zertifizierung “émissions dans l’air intérieur” informierte uns mehr über die Auswirkungen auf die Luftqualität in Innenräumen. Das gab uns auch einige Hinweise. Letztendlich besteht unser Innenausbau aus natürlichen Materialien oder einem zertifizierten Produkt.

Wenn Sie glauben, dass Sie nun bereit sind, kommen neue Herausforderungen: Die Produkte selbst mögen gesund sein, aber wir wollten auch die Wiederverwendbarkeit dieser Produkte berücksichtigen. Wo immer es möglich war, haben wir die Materialien so verwendet, dass man sie sortenrein trennen kann. Aber was ist wenn, Materialien beschichtet sind? Und wenn wir noch Material übrig hatten, wie bringen Sie es zurück zum Lieferanten? Das ist im Bauschuttcontainer gelandet. Diese Herausforderung kann einfach nicht als ein Haushalt bewältigt werden. Und um ehrlich zu sein: Wir waren damit fertig und wollten einfach umziehen und unser neues Zuhause genießen.

Wir leben nun seit über zwei Jahren dort, und wir fühlen uns Wohl in unserem neuen Zuhause. Wir lieben die vielen Fenster im ganzen Haus. Es ist schön, Innen und Außen zu vereinen, und die Menge an Sonnenlicht und Wärme im Inneren zu haben.  Wenn wir ein Elektroauto aufladen, liefern wir mehr Energie, als wir verbrauchen, also haben wir keine Energierechnung (ist natürlich in der Hypothek enthalten). Unsere erste Idee des Sonnenschutzes bestand darin, Bäume zu platzieren, die Schatten spenden. Allerdings hätten diese zu nah am Haus gestanden, weswegen wir davon absehen mussten. Also habe wir uns für Fensterläden (passend zum alten Stil) und der Platzierung eines offenen/geschlossenen Vordaches über der Terrasse entschieden.

Es war ein sehr lehrreiches und intensives Projekt, mit einem Ergebnis, bei dem wir unsere Kinder in einer gesunden Umgebung aufwachsen sehen können und in der wir sicher, hoffentlich gesund, alt werden.

Allzeit gute Gesundheit! Ob es gut ist, hängt zum Teil von uns ab, aber wir haben es auch teilweise unter Kontrolle.

Die Einrichtung der Umgebung, in der wir uns viel aufhalten, wie zum Beispiel in Gebäuden, ist etwas, das wir selbst kontrollieren.

Die Menge an Sonnenlicht, die wir drinnen haben, und die Aussicht auf den Garten geben mir jedes Mal das Gefühl, als seien wir in Urlaub. Ein Gefühl der Freude, des Stolzes und der Ruhe.

Das ist eine Umgebung, in der ich mich gerne aufhalten würde. Ein Gefühl, das ich jedem in dem Umfeld, in dem er viel ist, gebe. Ob zu Hause oder am Arbeitsplatz, ein gesundes Gefühl ist das, was ich jedem gebe.

Foto: Climmy Roeffen

Weert/ Korschenbroich, 24. September 2020

Moswand.eu untersucht im Rahmen des Voucherprogramms des Healthy Building Network die akustische Wirkung von Moospaneelen. Die Studie findet im Rahmen einer grenzüberschreitenden Kooperation mit der AkustikTeam GmbH aus Korschenbroich statt.

Höhere Produktivität und weniger krankheitsbedingte Ausfälle
In den vergangenen Jahren hat sich Moswand.eu auf das Thema „Grün und Menschen” spezialisiert. Mittlerweile gibt es Studien, die belegen, dass sich das Leben und Arbeiten in einem Raum mit Grün positiv auf die psychische und physische Gesundheit des Menschen auswirkt. Menschen fühlen sich in Räumen mit Moos wohl. Es verbindet Menschen mit der Natur, und die Natur sorgt für weniger Stress. Die Verwendung von Moos in der Inneneinrichtung erzeugt ein Gefühl des Wohlbefindens. Das Ergebnis ist laut Forschungsergebnissen der University of Exeter eine um ca. 15 Prozent erhöhte Produktivität sowie weniger krankheitsbedingter Arbeitsausfall.

Akustische Wirkung
Moosprodukte tragen außerdem zu einer guten Raumakustik bei. „Architekten fragen häufig nach den Eigenschaften und Vorteilen von Moos im Hinblick auf die Akustik. Schall ist nämlich sehr oft ein Problem in Gebäuden”, erläutert John Custers, Inhaber von Moswand.eu. Custers möchte den Mehrwert von Moosprodukten dementsprechend auch quantifizieren. Im Rahmen der Studie wird der Effekt von diversen Moosarten auf verschiedenen Substraten mit unterschiedlichen Befestigungstechniken, entweder auf Holzplatten genietet oder auf Kork befestigt, gemessen. Dabei handelt es sich um bereits präpariertes Moos, welches keine Bewässerung benötigt. Die Ergebnisse der Messung sollen bereits in Kürze zur Verfügung stehen.

Voucherregelung Healthy Building Network
Die Studie erfolgt im Rahmen der Voucherregelung des deutsch-niederländischen Gemeinschaftsprojekts Healthy Building Network (HBN). Finanziell unterstützt wird es durch das INTERREG Programm Deutschland-Nederland. Mithilfe von Innovationsvouchern hilft das HBN Unternehmen (KMU) bei Initiativen hin zu einem gesunden Gebäude. In der Praxis stellt sich oft heraus, dass viele Unternehmen nicht die Netzwerke, Zeit und Mittel haben, um in diesem Bereich spezialisierte Partner ausfindig zu machen. An dieser Stelle unterstützt das HBN Unternehmen. Mit einem Voucher kann ein KMU so einen Entwicklungspartner auf der anderen Seite der Grenze einkaufen, um eine Innovationsanfrage hinsichtlich eines gesunden Gebäudes zu stellen. Somit leistet das HBN einen Beitrag zu mehr gesunden Gebäuden in der euregio rhein-maas-nord.

Fotos: Moswand.eu

Eindhoven, 22. September 2020

Kürzlich besuchten unsere niederländischen Kollegen Eva Starmans und Laure van de Griend Casper De Schrevel und Bastiaan Beerens von der Firma Deerns BV. Bei diesem niederländischen Unternehmen handelt es sich um ein unabhängiges Ingenieurbüro, das sich auf technische Beratung und Engineering spezialisiert hat. Als Experten in den Bereichen Installationstechnik, Bauphysik und Energieversorgung wollen sie zu nachhaltigen, intelligenten und zukunftssicheren Gebäuden beitragen.

Das Team
Das Team ist fachlich breit aufgestellt und ist daher in der Lage, verschiedenste Kundenbedürfnisse optimal bedienen zu können. Casper De Schrevel ist Gesundheitsökonom und Innovationsmanager und fungiert als Botschafter für gesunde Gebäude. Bastiaan Beerens ist Bauphysiker und auf Akustik spezialisiert. Ins einer Rolle als WELL-zertifizierter Fachmann konnte er bereits mehrere Gebäude zu einer WELL-Zertifizierung verhelfen. Er ist auch Botschafter für gesunde Gebäude.

Die WELL-Zertifizierung
Bei der WELL-Zertifizierung handelt es sich um den weltweit ersten Zertifizierungsstandard für Gebäude und wurde vom WELL Building Institute entwickelt. Während sich andere Zertifizierungen auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit konzentrieren, fokussiert sich WELL speziell auf die Umsetzung von Strategien in und um Gebäude, die sich auf die Gesundheit der Gebäudenutzer konzentrieren. Im Prinzip könnte man sagen, dass die WELL-Zertifizierung den Gebäudenutzern Aufschluss über den Nachhaltigkeitsgrad gibt. Das Thema Gesundheit wird somit messbar, so dass Nutzer und Mieter in einem optimal funktionierenden, gesunden Gebäude arbeiten und somit auch selbst optimal funktionieren können. WELL ist aber auch leistungsorientiert: Durch die Implementierung, Validierung und Messung von Maßnahmen und deren regelmäßige Überwachung wird die Leistung eines Gebäudes nachweisbar und transparent.

Der WELL-Standard sieht mehr als 100 Strategien vor, die in 10 Kategorien unterteilt sind: die so genannten „WELL-Konzepte“. Diese Strategien konzentrieren sich sowohl auf die „harte“ Seite (strukturelle und Installationsanforderungen) als auch auf die „weiche“ Seite (betriebliche und organisatorische Anforderungen). Sie befassen sich zum Beispiel mit der Qualität der Innenluft, der Trinkwasserqualität, dem Einfluss von Tages- und Kunstlicht, dem thermischen und akustischen Komfort und der sicheren Verwendung von Materialien. Themen wie gesunde Ernährung, anregende Bewegung, das psychische Wohlbefinden der Gebäudenutzer und soziale Bindung werden ebenfalls behandelt. Dabei versucht WELL, das gesamte Spektrum gesundheitsfördernder Maßnahmen zu berücksichtigen. Das Gute dabei: seine Flexibilität. Denn zusätzlich zu den Grundvoraussetzungen von WELL kann jedes Projekt seine eigenen Werte und Bedürfnisse hervorheben.

Deerns wurde kürzlich vom WELL Building Institute zu einer WELL Performance Testing Organisation ernannt. Das bedeutet, dass sie für die Durchführung von Verifizierungsmessungen und Inspektionen bei WELL-Projekten akkreditiert sind. Dies ermöglicht es ihnen, verlässliche Daten aus Projekten zu erheben, um das WELL-Zertifikat zu erhalten. Bastiaan nimmt uns in einigen Beispielen mit, die sie zu ihrer WELL-Zertifizierung geführt haben.

Gesunde Gebäude in der Praxis
Gesundheit ist ein wichtiges Thema, besonders in Zeiten des Coronavirus. Eine immer größer werdende Gruppe ist sich der Gesundheitsrisiken innerhalb von Gebäuden bewusst. Der Markt verlangt daher zunehmend nach einem gesunden Gebäude. Aus diesem Grund entscheiden sich Bauherren aufgrund von Kundennachfragen zunehmend für ein gesundes (und zertifiziertes) Gebäude.

Der sportliche Bau von ASICS
Die Hauptgeschäftsstelle der Sport- und Lifestyle-Marke ASICS in Hoofddorp ist ein gutes Praxisbeispiel aus der Arbeit von Deerns. Wenn man durch das Gebäude geht, fallen nicht nur die natürlichen Materialien und die gute Beleuchtung auf. Man kann auch viel von der japanischen Kultur sehen, woher die Marke ursprünglich stammt. Sie vermittelt auch, wofür die Marke steht, nämlich Sportlichkeit. Das passt gut zur Unternehmenskultur, denn die Mitarbeiter selbst sind oft sportlich. Deshalb fühlt es sich für sie nicht wie ein gewöhnliches Büro an, es ist viel mehr als das!

Weitere Informationen über dieses Gebäude (in niederländischer Sprache) finden Sie unter: https://www.deerns.nl/nieuwsbericht/deerns-zorgt-voor-gezond-hoofdkantoor-asics 

Danones Food-Spot
Während bei ASICS der Schwerpunkt hauptsächlich auf dem sportlichen Lebensstil der Mitarbeiter lag, es bei Danone das Essen. Bei dem Lebensmittelkonzern arbeiten viele s. g. „Foodies“, also Menschen, mit hohem Interesse an gesunder Ernährung und hochwertig selbstgemachter Speisen. Dies spiegelt sich auch sehr gut am Arbeitsplatz wider, denn hier gibt es eine außergewöhnliche Kantine. Hier kommen die Mitarbeiter wirklich zusammen. Darüber hinaus ist das Gebäude mit natürlichen Materialien ausgestattet, es gibt viel Tageslicht und es wurden ausreichende Maßnahmen ergriffen, um die Akustik zu optimieren.

Weitere Informationen über dieses Gebäude (in niederländischer Sprache) finden Sie unter: https://www.deerns.nl/project/danone

Ein Gebäude muss für die Menschen funktionieren, die es nutzen
Unter diesem Motto arbeitet Deerns jeden Tag an durchdachten Lösungen für eine nachhaltige, gesunde und komfortable Arbeitsumgebung. Die obigen Beispiele veranschaulichen, wie Deerns zur Realisierung gesunder Gebäude beiträgt. In den kommenden Monaten wird das Healthy Building Network weitere dieser Erfolgsgeschichten mit Ihnen teilen, so dass deutlich wird, dass gesundes Bauen wirklich möglich ist und einen guten Business Case hat.

Möchten Sie mehr über Deerns oder eines dieser Praxisbeispiele erfahren? Bitte kontaktieren Sie uns unter den unten angegebenen Kontaktdaten. Folgen Sie unsere Facebook- und LinkedIn-Beiträge im Auge, um weitere Informationen über Deerns, die WELL-Zertifizierung und gute Praktiken zu erhalten! So stehen lassen?

 

Fotos: Bastiaan Beerens

Niederkrüchten, 27. August 2020

Gesunde Baustoffe und Materialien – ein elementarer Faktor, wenn es um gesunde Gebäude geht. In unserem heutigen Beitrag befassen wir uns mit dem Thema Holzbau. Wir haben mit Markus Steppler von der Firma DERIX Holzleimbau über das Bauen mit Holz gesprochen. Im Interview führt er in das Thema „Bauen mit Holz“ ein und geht auf dessen Besonderheiten, Herausforderungen und Vorteile für Umwelt und menschliche Gesundheit ein.

Ein Interview mit Markus Steppler.

Was genau bedeutet Bauen mit Holz?

Holz ist einer der ältesten Baustoffe dieser Welt – und zugleich, mit den neuen Fertigungsmethoden, einer der modernsten. Bauen mit Holz bedeutet heutzutage digitales und nahezu vollständig automatisiertes Bauen. Es werden ganze Wand- und Deckenelemente oder sogar ganze Räume modular und seriell in hoher Vorfertigung in Massivholz hergestellt. Dabei ist der Einsatz von Holz im Bauen vielfältig: Vom reinen Hallentragwerk (etwa für Supermärkte, Logistik-, Sporthallen oder Flughafenterminals) bis hin zu mehrgeschossigen Gebäuden im Wohnungsbau oder für Bürogebäude sind heute vielfältige Einsatzgebiete vorhanden. Dabei kommen Träger, Stützen, Wand- und Deckenelemente in vielfältigen Dimensionen zum Einsatz. Oft wird das Holztragwerk noch ergänzt durch konventionelle Bauteile etwa in den Untergeschossen, Fundamenten oder im Treppenhauskern. In Deutschland ermöglichen die Neuerungen in vielen Landesbauordnungen bereits das Bauen mit Massivholz bis hin zu Hochhäusern – und weltweit gibt es auch hierfür bereits einige eindrucksvolle Beispiele.

Was ist beim Bauen mit Holz besonders und welche Vorteile bringt es mit sich?

Holz ist in erster Linie deswegen einzigartig, als dass es der einzig natürlich nachwachsende Baustoff der Welt ist. Das Bauen mit Holz ist meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, mit der wir an unserer Welt nicht weiter Zerstörungen vornehmen müssen und trotzdem weiter bauen können. Zudem ist Bauen mit Holz auch die einzige Möglichkeit, klimaneutral zu bauen. Während die Herstellung von Beton / Zement für einen großen Teil der weltweiten CO²-Emissionen verantwortlich ist, binden Holzbauteile sogar langfristig CO² im gewachsenen Tragwerk. Das heißt, über den Substitutionseffekt und den zusätzlichen Bindeeffekt hat Holz gegenüber Beton eine negative CO²-Bilanz – unterstützt durch die nachhaltige Forstwirtschaft in Europa. Weiterhin erzeugen Holzwände und –decken ein sehr angenehmes und gesundes Raumklima, sie haben eine sehr hohe Tragfähigkeit und können damit auch in schlankeren Wandkonstruktionen erstellt werden. Das gibt wiederum Raumgewinn und ermöglicht durch die leichtere Bauweise auch eine schlankere Fundation oder eine Aufstockung im Bestand.

Mit welchen Vorurteilen gegenüber Bauen mit Holz sehen Sie sich regelmäßig konfrontiert?

Holz brennt. Natürlich brennt Holz. So wie auch Möbel brennen, Bodenbeläge, Einrichtungsgegenstände etc. Holz im Tragwerk brennt aber sehr gleichmäßig ab, bildet eine Pyrolyseschicht und kann daher sehr genau auf seine Tragfähigkeitsdauer während eines Brandes bemessen werden. Stahl hingegen versagt irgendwann plötzlich während des Brandes, ohne dass man dem Stahl dies ansehen kann. Unter diesen Erkenntnissen wurden auch zahlreiche Bauordnungen bereits pro Holzbauweise angepasst.

Holz verrottet. Natürlich verrotten einige Holzarten irgendwann, wenn sie es jahrelang Wasser und Witterung aussetzen. Ich beziehe mich aber auf das Holztragwerk, das eigentlich immer vor Witterungseinflüssen geschützt wird und damit eine sehr lange Lebensdauer hat. Sehen Sie sich asiatische Tempelanlagen oder norwegische Stabkirchen an, die komplett aus Holz bereits seit vielen hundert Jahren bestehen. Hier fragt niemand mehr nach Dauerhaftigkeit. Es kommt immer auf eine gute Planung an.

Welche Gründe sind Ihrer Meinung nach ausschlaggebend hierfür?

Beim Brandschutz ist es meines Erachtens nach klar die deutsche Geschichte, insbesondere die Bilder, als im Weltkrieg durch Brandbombenangriffe viele Holzdecken in den Innenstädten zerstört wurden. Diese Bilder sind noch in vielen Köpfen fest verankert. Auf diesen Grundlagen hin wurde Holz auch jahrzehntelang pauschal in höheren Gebäuden ausgeschlossen. Heute weiß man zum Glück mehr über Brandverhalten von Massivholz im Vergleich zu Stahl und Beton, lernt auch von anderen Ländern und hat politisch auch bereits positiv reagiert.

Bei den Themen der Langlebigkeit ist meines Erachtens noch immer nicht das Wissen über den modernen Holzbau in allen Fachkreisen vollumfänglich vorhanden – Ich möchte behaupten, dass in der Fachwelt und auch in der Ausbildung Begriffe wie X-LAM oder Cross Laminated Timber noch nicht überall durchdrungen sind. Unsere Aufgabe ist es nach wie vor, und wird es auch noch die kommenden Jahre sein, dieses Wissen weiter zu verbreiten und durch weitere Projekte auch in die Masse zu tragen.

Auch wenn es immer mehr Holzhäuser gibt, in der Breite ist das Bauen mit Holz noch nicht angekommen. Woran liegt das? Spielen hier ggf. die Kosten eine tragende Rolle?

Ich glaube, auch das hat insbesondere mit der fehlenden Fach- und Produktkenntnis zu tun – nicht nur der Bauherr kennt die heutigen Möglichkeiten mit Massivholz nicht, sondern auch eine Vielzahl von Fachplanern und Architekten. Aufklärungsarbeit, Referenzprojekte und Wissensverbreitung (auch in Studium und Lehre) sind die maßgebenden Faktoren. Denn außer diesem gibt es keinen Grund, warum Holz nicht tragender Bestandteil jeden Gebäudes sein sollte – die positiven Auswirkungen auf unsere Erde und unser Klima sind ja bekannt.

Glauben Sie, dass sich Holzbau langfristig durchsetzen wird?

Das ist nur eine logische Konsequenz. Sie könnten auch fragen, ob sich Windkraft oder Solarenergie langfristig gegen Kohlekraftwerke durchsetzen werden. Ähnlich wie auf Dauer auch erneuerbare Energien oder alternative Automobilantriebe unverzichtbar werden, wird sich auch Holz gegenüber Beton und Stahl noch im 21. Jahrhundert vollständig durchsetzen. Natürlich werden recycelter Stahl und Beton für gewisse Bauteile nach wie vor benötigt, aber im Wesentlichen wird Holz das Tragwerk ersetzen. Nicht zuletzt wird das Thema „Gesunde Räume“ auch eine maßgebliche Rolle einnehmen – die Vision ist, dass wir innerhalb von Gebäuden ein gesünderes Klima schaffen, als draußen an der frischen Luft.

Welchen Herausforderungen sehen Sie sich zukünftig entgegen?

Die Betonlobby ist vor Allem in Deutschland stark. Holzbauverbände agieren dagegen sehr kleinteilig, die Wirkung kann dadurch etwas untergehen. Ich glaube aber, dass jeder einzelne Mensch, der an unsere Zukunft denkt, aber auch automatisch Teil der Holzlobby ist. Daher ist die zentrale Herausforderung, weiter und weiter Wissen zu verbreiten, die Leidenschaft für klimaneutrales und gesundes Bauen weiter zu entfachen und die Themen der jüngeren Generationen nun auch in voller Breite in die Gesellschaft zu bekommen. Holzbauprojekte sind meist auch architektonische Highlights – Diese Referenzprojekte im Holzbau sind schön, aber das klare Ziel muss es sein, alle sogenannten „Standardbauten“ in den Dörfern, Vororten und Städten ebenfalls komplett in nachhaltiger Holzbauweise umzusetzen.

Welche Beziehung besteht zwischen Holz und der menschlichen Gesundheit?

Holz verbessert das Innenraumklima zum einen, dass es Feuchtigkeit schnell aufnimmt und auch geregelt wieder an den Raum abgibt. Zudem emittiert Holz als sichtbares Wand- oder Deckenelement diverse Stoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Gehen Sie mal im Wald spazieren und genießen Sie diese Stoffe, insbesondere im Nadelwald. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie holen sich den Wald nach Hause oder ins Büro. Es gibt sogar Studien, die eine gesenkte Herzfrequenz von Schulklassen in Holzgebäuden feststellt, und es gibt Anzeichen dafür, dass gewisse emittierte Substanzen aus Nadelholz (Terpenoide) Krebszellen abtöten können.

Welche Rolle spielen Innovationen im Holzbau? Hat sich Holz als Baumaterial weiterentwickelt? Und welches Themenfeld muss noch erforscht werden?

Der Holzbau ist von Innovationen geprägt. Es vergehen immer nur wenige Wochen, bis wieder ein neuartiges Verbindungsmittel, ein neuartiges Berechnungsprogramm oder ein neuartiges Leimsystem auf dem Markt zu finden ist. Die Anlagentechnik in Bezug auf Vorfertigung und Digitalisierung hat sich in den letzten 10 Jahren bereits massiv weiterentwickelt. Meines Erachtens liegen noch viele Potentiale im Bereich der Deckensysteme und im Bereich der Vorfertigung von beispielsweise Außenwandelementen. Zudem würde ich mir noch intensivere Forschung im Bereich der Auswirkungen von Holz auf die Gesundheit des Menschen wünschen.

Wie kann Bauen mit Holz zum Klimaschutz und damit zum Retten der Welt beitragen?

Die Temperatur auf der Erde hängt im Wesentlichen von der CO²-Konzentration in der Atmosphäre ab. Und hier hat die Menschheit in den letzten 100 Jahren (!) eine Konzentration von über 400 ppm verursacht. Zum Vergleich – es gab schon immer „Klimawandel“ auf der Erde, nur bei den letzten Hochtemperaturphasen vor ca. 100.000 Jahren betrug die CO²-Konzentration nur ca. 250 – 300 ppm – also sind die Folgen in den nächsten Jahrzehnten für uns absehbar und lassen mich mit Blick auf meine Kinder nicht tatenlos zusehen.

Jeder Kubikmeter verbauten Massivholzes bindet bis zu einer Tonne CO² langfristig. Das heißt, im Laufe des Wachstums hat ein Kubikmeter Holz der Atmosphäre diese Menge an CO² entzogen, das „C“ gebunden und das O² wieder in die Atmosphäre abgegeben. Sobald ein Baum geerntet wird, wird mindestens ein neuer Baum gepflanzt (Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft), sodass quasi unendlich Ressourcen zur Verfügung stehen. Innerhalb der 40 – 60 Jahre des Wachstums bis zur Ernte kann ein junger Baum auch deutlich mehr CO² aufnehmen als ein älterer Baum. Dieses Prinzip, gekoppelt mit weiterer Aufforstung und Durchsetzen der Nachhaltigen Forstwirtschaft auch außerhalb Europas, wird eine der wenigen Möglichkeiten sein, den Klimawandel einzubremsen, bis wir es in vielen Jahren zu einer komplett klimaneutralen Gesellschaft schaffen – denn einen anderen Ausweg werden wir nicht haben.

Foto: Anastasia Araktsidou

by Sanne Minten, Bluehub BV

Positive Gesundheit als Grundlage für die Erforschung gesunder Gebäude
In meinem vorherigen Blog habe ich erklärt, dass es einen Mehrwert hat, nicht nur die physische Seite der Gesundheit in die Gestaltung gesunder Gebäude einzubeziehen, sondern auch die mentale Seite. Das Konzept der positiven Gesundheit bietet hierfür eine gute Grundlage, die ich anhand persönlicher Beispiele erläutert habe.

In diesem Blog möchte ich dazu aufrufen, das Konzept der positiven Gesundheit mit den 6 Säulen der Gesundheit als wissenschaftliche Grundlage für die Erforschung gesunder Gebäude aufzunehmen. Und zu untersuchen, ob wir den Return of Investment für gesunde Gebäude durch das Konzept der positiven Gesundheit besser steuern können.
Doch nun zurück zur Erklärung der positiven Gesundheit und des Mehrwerts:

 

Quelle: Stichting Institute for Positive Health (2020): https://iph.nl/downloads/

Positive Gesundheit
Wann fühlt sich ein Mensch gesund? Machteld Huber hat dafür eine schöne Definition entwickelt: positive Gesundheit. Hierbei wird Gesundheit in einem Spinnennetz dargestellt, das aus 6 Säulen besteht: Körperfunktionen, geistiges Wohlbefinden, Sinn, Lebensqualität, Teilhabe und tägliches Funktionieren. Sie können für jede der 6 Säulen eine persönliche Punktzahl eingeben (siehe Abbildung unten).

Ihr wissenschaftlich erprobtes Modell verdeutlicht meiner Meinung nach sehr gut, dass Gesundheit nicht nur einen physischen Aspekt (Körperfunktionen) hat, sondern auch mentale Aspekte wie Partizipation und Bedeutung.
Darüber hinaus zeigt das Spinnennetz, dass Ihre Gesundheitserfahrung sehr subjektiv und persönlich ist. Sie beurteilen Ihr eigenes Gesundheitsempfinden auf der Grundlage aller Faktoren.

Positive Gesundheit als Ausgangspunkt für gesunde Gebäude
Wie kann mich ein Gebäude in meiner Gesundheit unterstützen? Dieser Frage gehen wir mit dem Healthy Building Network nach und versuchen, mit einem Netzwerk von Akteuren Schritte in Richtung gesundheitsfördernder Gebäude zu unternehmen. Es stellt sich die Frage, wie alle Säulen der positiven Gesundheit in die Gestaltung gesunder Gebäude einbeziehen können?

Bislang konzentrierte sich die Forschung hauptsächlich auf die Auswirkungen verschiedener objektiv messbarer Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen: Licht, Luftqualität, Temperatur und Lärm. Durch empirische Forschung untersuchen Piet Eicholtz und sein Team die Auswirkungen dieser Faktoren auf die Mitarbeiter eines neuen gesunden Gebäudes: das neue Venloer Rathaus und den früheren Arbeitsplatz dieser Mitarbeiter.

Was ich selbst für eine interessante Forschungsrichtung halte, sind die „weichen” Faktoren: von HBN jetzt als Look & Feel bezeichnet, sind dies Faktoren, die objektiv schwer zu messen sind, die aber die subjektive menschliche Erfahrung in einem Gebäude widerspiegeln. Was macht eine organisch geformte Decke mit Ihnen? Oder der Unterschied zwischen der Arbeit in einem neuen Gebäude oder in einem Denkmal? Was bewirken Farben an den Wänden für Ihre Konzentration? Was die Untersuchung erschwert, ist: Welche Faktoren berücksichtigen Sie? Und was für den einen Menschen angenehm ist, kann für den anderen Stress verursachen, wie gehen Sie in der Praxis damit um?

Kalt? Mir ist warm!
Nehmen Sie zum Beispiel die Erfahrung von Kälte oder Hitze. Jeder hat es manchmal kalt, aber es ist auch eine sehr individuelle Erfahrung. Einer ist immer im Büro mit einem Pullover, der andere mit einem T-Shirt.

Ein gutes Gefühl in der phänomenologischen Forschung
Ich halte es für wichtig, alle persönlichen Erfahrungen in die Gesundheitsforschung einzubeziehen, die das Gesamterlebnis der menschlichen Gesundheit bestimmen.

Doch wie könnten wir das untersuchen?

Vielleicht im Rückblick auf die Naturphilosophie, den Vorläufer unserer Naturwissenschaft (empirische Forschung). Denn in der Naturphilosophie wurden auch unbeobachtbare Aspekte der Natur untersucht. Eine moderne Strömung davon ist die Phänomenologie. Es basiert auf der direkten und intuitiven Erfahrung. Dies beschreibt eher qualitativ/emotional, wie fühle ich mich an meinem Arbeitsplatz, zu Hause oder in der Natur?

Ich würde gerne andere Perspektiven für die Forschung hören. Deshalb schließe ich mit einem Aufruf zum Handeln für zusätzliche (phänomenologische) Forschung über gesunde Gebäude. Welcher Architekt/Forscher/Projektleiter/Bildungseinrichtung… ist daran interessiert, sich an der Forschung über positive Gesundheit und gesunde Gebäude zu beteiligen?

Lassen Sie es mich wissen unter [email protected] oder via Healthy Building Network.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Sanne Minten

Krefeld, 19. August 2020

Seit ihrem Umzug in die neuen Büroräume bewegen sich die Mitarbeiter der Interface Deutschland GmbH ca. 45 Minuten mehr als zuvor. Dies ist auf den dort geschaffenen Living WorkPlace zurückzuführen. Die Räume mit dem integrierten Showroom wirken einladend und führen bei den Mitarbeitern zu mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit. Durch das Biophilic Design, das bis ins Detail umgesetzt wurde, spürt man dort die Verbundenheit zur Natur, die im Unternehmen auch so gelebt wird. Wir haben mit Frau Salditt und Frau Jungton gesprochen und nach ihren Erfahrungen gefragt.

Ein Interview von Anna Appenzeller mit Anne Salditt und Ramona Jungton.

Sie arbeiten nun seit vier Jahren in den neuen Räumen. Wie würden Sie die neue Arbeitswelt beschreiben im Vergleich zu der alten Situation? Und was genau gefällt ihnen dabei besonders?

Die Atmosphäre hier ist einfach angenehm. Dazu trägt sowohl die Gestaltung des Innenraums bei, als auch das gesamte Miteinander. Unser Living WorkPlace ist ein Ort, an dem wir uns rundum wohlfühlen. Er ist geprägt durch verschiedene Arbeitsmöglichkeiten. Wir haben Rückzugebereiche für konzentriertes Arbeiten, ebenso wie Bereiche für die Teamarbeit und Kommunikation. Da wir keine festen Arbeitsplätze mehr haben, eröffnen sich ganz andere Möglichkeiten des Zusammenarbeitens. Außerdem arbeiten wir hier naturnah – durch das Biophilic Design im Gebäude, aber auch den Blick auf Bäume und Wiesen hier im Business Park. Wo am alten Standort graue Industrie war, ist es jetzt grün.

Gibt es eine direkte Verbindung des Konzepts zu Ihren Kunden und wenn ja, wie wird es von ihnen aufgenommen?

Auch von Kunden erhalten wir durchweg positives Feedback. Wir hatten vorher schon eine transparente Kultur, doch durch den integrierten Showroom ist der Austausch noch besser geworden. Die Besucher fühlen sich hier gleich als Teil unserer Büro-Familie. Viele haben es zwar schon auf Bildern oder unserer Homepage gesehen, sind aber dann trotzdem überrascht, wie schön und angenehm es hier ist. Dieser Ort ist eins der Geheimnisse unseres Erfolgs und wir profitieren davon sehr. Mit unserer Raumgestaltung sind wir sogar Vorbild für andere Standorte unseres Unternehmens weltweit.

Warum lohnen sich Investitionen in diesem Bereich?

Mit dem Umzug hatten wir die Möglichkeit, den Ansatz des Biophilic Designs auch vollumfänglich im eigenen Büro zu integrieren. Das hat sich ausgezahlt: die Mitarbeiter sind viel zufriedener und produktiver seit wir die biophile Umgebung geschaffen haben. Ein Healthy Building ist also auch ein Happy Building! Das konnten wir auch in einer wissenschaftlich unterstützen Vorher-Nachher-Studie belegen. Insgesamt freuen wir uns über die stärkere Mitarbeiterbindung und die geringere Fluktuationsrate. Wir haben einige aktive Elemente integriert, um unsere Mitarbeiter zu mehr Bewegung im Büroalltag zu motivieren. Das hat auch geklappt: im Schnitt hat es zu 45 Minuten mehr Bewegung geführt. Durch die Integration des Biophilic Design Ansatzes, Active Office Elementen und der Schaffung vieler verschiedener Arbeitsmöglichkeiten, ganz nach den individuellen Bedürfnissen jedes Einzelnen, fühlen wir uns insgesamt produktiver.

Foto: © Lichthalle Krefeld

 

by Sanne Minten, Bluehub BV

Was ist ein gesundes Gebäude für mich und was ist ein gesundes Gebäude für Sie?
Um diese Fragen zu beantworten, möchte ich in diesem Blog einen breiteren Ansatz für die Gesundheit erläutern: positive Gesundheit. Dabei zeige ich Ihnen Beispiele auf, wie ein Gebäude zu einer positiven Gesundheit beitragen kann. Doch was bedeutet es für Sie? gesundes Gebäude? Diese Frage beschäftigt mich sehr und so möchte ich Sie dazu ermutigen, mir nach dem Lesen dieses Blogs Ihre Gedanken mitzuteilen!

Positive Gesundheit
Wann fühlt sich ein Mensch gesund? Machteld Huber hat dafür eine schöne Definition entwickelt: positive Gesundheit. Hierbei wird Gesundheit in einem Spinnennetz dargestellt, das aus 6 Säulen besteht: Körperfunktionen, geistiges Wohlbefinden, Sinn, Lebensqualität, Teilhabe und tägliches Funktionieren. Sie können für jede der 6 Säulen eine persönliche Punktzahl eingeben (siehe Abbildung unten).

Ihr wissenschaftlich erprobtes Modell verdeutlicht meiner Meinung nach sehr gut, dass Gesundheit nicht nur einen physischen Aspekt (Körperfunktionen) hat, sondern auch mentale Aspekte wie Partizipation und Bedeutung.
Darüber hinaus zeigt das Spinnennetz, dass Ihre Gesundheitserfahrung sehr subjektiv und persönlich ist. Sie beurteilen Ihr eigenes Gesundheitsempfinden auf der Grundlage aller Faktoren.

 

Quelle: Stichting Institute for Positive Health (2020): https://iph.nl/downloads/

Positive Gesundheit als Ausgangspunkt für gesunde Gebäude
Innerhalb des Building Network arbeiten wir an der Realisierung gesunder Gebäude. Bisher lag der Schwerpunkt auf der Auswirkung objektiv messbarer Faktoren in einem Gebäude (Licht, Luft, Temperatur, Lärm) auf die Wahrnehmung von Gesundheit. Doch mir stellt sich die Frage, wie wir alle Säulen positiver Gesundheit bei der Betrachtung gesunder Gebäude mit einbeziehen können. Hierzu möchte ich im Anschluss an diesen Blog einen Vorschlag machen.

Doch zunächst einige persönliche Überlegungen zu Gebäuden, die meiner Meinung nach zu meiner positiven Gesundheit beitragen.

Gesundes (Büro-)Gebäude aus meiner Sicht
Was sind wichtige Aspekte der Gebäudeplanung, die meine positive Gesundheit verbessern?

  • Körperfunktionen
    Erstens sind die Faktoren, die meine Körperfunktionen beeinflussen (Licht, Luft, Temperatur, Schall, Pflanzen …), wichtig, um sich gesund zu fühlen. Die Frischluftversorgung hilft mir zum Beispiel, mich gut zu konzentrieren. Die Luftqualität ist für die meisten Menschen sehr wichtig. Aus diesem Grund wird viel zum Thema Belüftung geforscht. Unter anderem wird das Forschungsgebiet der Natural Intelligence untersucht, in dem die Weisheit der Natur genutzt wird, um Entwürfe intelligenter zu gestalten. Ein Blog darüber wird später folgen.
  • Teilnahme
    Ein weiterer wichtiger Teil meiner positiven Gesundheit ist die Teilnahme. Deshalb ist für mich auch die Begegnung mit der anderen Person in einem Gebäude ein wichtiger Faktor. Erfreulicherweise wird dem auch im Gestaltungsprozess immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt, mit verschiedenen Räumen für unterschiedliche Bedürfnisse: um zusammen arbeiten zu können (Besprechungsraum), um sich auszutauschen (eine gemütliche Kaffeeecke) oder um sich eine Weile isolieren zu können (ein ruhiger Raum).
  • Lebensqualität
    Architekten probieren auf der physischen Ebene alle möglichen Dinge aus, in Bezug auf Form, Farbe und Materialien, wie z. B. organische Architektur. Dieser Stil gefällt mir persönlich, wie zum Beispiel das neue Triodos-Büro in Zeist. Diese Erscheinung gibt mir ein glückliches Gefühl. Die Menschen haben eine Beziehung zur Natur. Eine Richtung von Designern konzentriert sich auf Designs, die auf die Natur basieren, biophiles Design, unter der Annahme, dass Menschen Designs auf Naturbasis von Natur aus lieben, dem kann ich persönlich zustimmen. Mehr dazu in einem späteren Blog.
  • Sinn
    Ein dritter wichtiger Aspekt, der mir aus gesundheitspolitischer Sicht wichtig ist, hat mit Sinn und Idealen zu tun. Welche Auswirkungen hat ein Gebäude auf die Welt und ihre Ökosysteme? Trägt sie zur Regeneration von Ökosystemdienstleistungen in ihrer Umwelt bei? Die Grenzen unseres Ökosystems sind in Sicht, weshalb mir die zirkuläre Gestaltung und die Berücksichtigung versteckter Kosten wichtig sind. Für mich trägt ein nachhaltig gebautes Gebäude dazu bei, dass ich mich in einem Gebäude glücklich und dankbar fühle.

Kurz gesagt, für mich ist es ein gesundes Gebäude: ein organisches Design, in dem ich gut zusammenarbeiten kann, gebaut aus natürlichen Materialien, die die Umwelt bereichern. Das trägt zu meinem Glück, meiner Inspiration und meiner positiven Gesundheit bei!

Profit für wen?
Ein gesundes Gebäude bringt nicht nur gesundheitliche Vorteile für Sie selbst: mehr Energie, Konzentration und Lernfähigkeit, sondern auch einen Mehrwert für Ihre Familie, die Gesellschaft und Ihren Arbeitgeber. Deshalb ist es gut, mit Ihrer Schule oder Ihrem Arbeitgeber zu sprechen, insbesondere wenn Sie umziehen oder renovieren. Dies ist eine großartige Gelegenheit, eine Win-Win-Situation zu schaffen. Insbesondere für Schulen bietet ein gesundes Gebäude viele Vorteile, wobei der größte Vorteil eine bessere Konzentrations- und Lernleistung ist. Und 1% weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten durch ein gesundes Gebäude, das für viele Arbeitgeber bereits einen sehr günstigen Return of Investment bietet. Aus diesem Grund sind Arbeitgeber und Schulen zunehmend daran interessiert, in Gesundheit zu investieren. Das zeigt sich meiner Meinung nach auch daran, dass immer mehr Arbeitgeber mit gesundem Verhalten helfen, durch Achtsamkeitstraining oder sehen Sie z.B. die Partnerschaften mit Green Habit. Auch die Investitionen in ein gesundes Gebäude werden deshalb zunehmend erforscht.

Was ist für Sie ein gesundes Gebäude? Und wie können wir die Werte der positiven Gesundheit in eine Investition in ein gesundes Gebäude, z.B. eine Schule oder ein Büro, umsetzen? Lassen Sie es mich wissen [email protected] oder über Healthy Building Network.


Die Veröffentlichung des zweiten Teils dieses Blogs erfolgt am 20.07.2020.