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Von der Idee zur Umsetzung: Aeres-Fachhochschule Almere

‘s-Hertogenbosch, 25. November 2020

Kürzlich sprach unsere Kollegin Laure van de Griend mit Willem Adriaanssen von HEVO B.V. HEVO ist Spezialist auf dem Gebiet des nachhaltigen Wohnens und blickt auf eine Reihe erfolgreich realisierter Projekte zurück, darunter auch die Fachhochschule Aeres in Almere. In dem Gespräch nimmt er uns mit auf eine Reise von der Idee bis hin zur Realisierung des nach zirkulären Grundsätzen gebauten Neubauprojekts.

„Der Neubauprozess der Aeres Hochschule auf dem Gelände, auf dem im Jahr 2022 in Almere die Floriade stattfinden soll, ist schon seit längerem im Gange”, beginnt Willem. Vor zehn Jahren begann die Fachhochschule Aeres in Almere mit neuen, innovativen Studiengängen, zum Beispiel zu den Themen Nachhaltigkeit und Urbanisierung. Aktuell befindet sich das Hauptgebäude im Stadtzentrum, aber aufgrund des starken Wachstums ist die Ansiedlung an einem anderen Standort notwendig. Zeitgleich hat die Stadtverwaltung von Almere beschlossen, ein Bidbook für die Organisation der Floriade im Jahr 2022 zu veröffentlichen. Die dort gewählten Themen wie die Begrünung und Ernährung der Stadt, passen perfekt mit dem Bildungsangebot der Fachhochschule. So entstand die Idee, den Neubau des Gebäudes auf dem Floriade-Gelände zu realisieren und dieses während der Floriade als Empfangsgebäude zu nutzen.

Die Hochschule beschloss daraufhin den Kauf einiger Grundstücke auf dem Floriade-Gelände und traf Vereinbarungen über die Ambitionen und die finanzielle Unterstützung. In der Definitionsphase des Projekts suchte man nach einem Partner, der die hohen Ansprüche im Bereich des nachhaltigen und zirkulären Bauens verwirklichen und den Prozess leiten konnte. Hierfür wurde HEVO ausgewählt. Die ehrgeizigen Ziele wurden in einen innovativen Prozess umgesetzt, so dass ein sehr hochwertiges Gebäude realisiert werden kann, welches die Fachhochschule Aeres mindestens vierzig Jahre lang nutzen kann. „Der Anspruch unter anderem in Bezug auf Nachhaltigkeit war sehr hoch, und gemeinsam mit der Aeres-Hochschule haben wir uns der Herausforderung gestellt, die Messlatte so hoch wie möglich zu legen. Der erste Schritt war die Umsetzung der Ambition in eine Vision während der Definitionsphase und dann in konkrete Anforderungen”, sagt Adriaanssen.

Eine unterstützte integrale Vision bietet eine Handhabe im Prozess und hilft bei zukünftigen Entscheidungen. Es macht keinen Sinn, über Maßnahmen zu sprechen, wenn es keine größere Idee oder übergreifende Vision von Nachhaltigkeit gibt. Man muss darüber nachdenken, wie ein einzelner Punkt zum Gesamtbild beiträgt”, sagt Willem. Eine integrale Vision ist daher notwendig. Auf diese Weise finden Sie eine Ausgewogenheit der Anforderungen, so dass z.B. nicht nur energieeffizientes Bauen im Vordergrund steht.

Zur Konkretisierung der Nachhaltigkeitsvision hat HEVO das Modell Symbiosis in Development (SiD) (siehe Abbildung), bestehend aus 8 Bausteinen, verwendet.

Nach Abschluss des gesamten Anforderungsprogramms und der Definitionsphase konnte das Auswahlverfahren für die Mitglieder des Designteams beginnen. In einem innovativen Prozess mit hohem Anspruch ist es angenehm, während des Entwurfsprozesses intensiv mit dem Auftraggeber zusammenarbeiten zu können. Deshalb haben wir uns bewusst für einen traditionellen Verfahrensansatz entschieden, bei dem wir gemeinsam mit der Fachhochschule Aeres die besten Spezialisten auf dem Markt ausgewählt haben. Wir haben sie hauptsächlich aufgrund ihrer Vision und Denkweise ausgewählt: innovativ und ehrgeizig. Anstatt die Berater zu fragen, was sie zu welchem Preis liefern können, haben wir den Prozess umgedreht. Wir sagten ihnen, wie viel Budget für den jeweiligen Dienst zur Verfügung steht und was das Minimum sein sollte. So kann man wirklich nach Qualität auswählen”, sagt Willem. Mit dem integralen Designteam wurde dann der Plan entworfen und die Leistungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Gesundheit, Energieleistung, Klimaanpassung, Zirkularität und Begrünung weiter konkretisiert. Da die Realisierung ein sehr nachhaltiges und gesundes Lebensumfeld eine so wichtige Rolle im Projekt spielt, wurde die Wahl auf das WELL-System getroffen, für das eine Zertifizierung beantragt wird. Wegen der großen Menge an Grünanlagen auf, an und in dem Gebäude wurde auch ein Spezialist für den Entwurf eingestellt, damit er nicht nur schön ist, wenn er in Gebrauch genommen wird, sondern auch während der Nutzungsphase schön bleibt”.

Der nächste Schritt im Bauprozess ist natürlich die Ausführung. Die Auswahl des Bauunternehmers und des Installateurs erfolgt im Rahmen einer europäischen Ausschreibung, natürlich auch auf innovative Weise. Die Parteien waren aufgefordert, das Projekt durch ein Opportunity File noch weiter zu verbessern, wobei dies einen Mehrwert im Bereich Gesundheit, Zirkularität und Nachhaltigkeit bringen musste. Wenn es den Parteien gelang, Angebote unterhalb des Höchstbetrags abzugeben, wurde ihnen ein finanzieller Spielraum eingeräumt, um Alternativen vorzuschlagen. Trotz der Tatsache, dass der Entwurf bereits sehr gut ausgearbeitet war, ergaben sich dennoch sehr nützliche Alternativen, die als Änderungen während der Bauphase integriert wurden. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Qualität durch die richtigen Fragen im Beschaffungsprozess weiter gesteigert werden kann.

Willem sagt: “Dieser ganze Prozess ist ein Beispiel dafür, dass echte Zusammenarbeit eine Voraussetzung dafür ist, ehrgeizige und innovative Ergebnisse zu erzielen. Es gibt nicht eine einzige Partei, die alle Informationen hat; man braucht einander”.

Wie Sie lesen können, erfordert ein integrales nachhaltiges Gebäude einen anderen Ansatz als ein normales Gebäude. Der Prozess ist transparenter, und die Bedeutung der Zusammenarbeit ist größer denn je. Was halten Sie von dieser neuen Arbeitsweise? Glauben Sie, dass dies die neue Arbeitsweise im Bauwesen sein wird? Denken Sie mit uns mit und lassen Sie Ihre Meinung hören!

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Foto: Hevo B.V.