,

Design, Visualität und Haptik: Wie Gebäude uns beeinflussen

Viersen/ Venlo, 06. August 2020

Unsere gebaute Umwelt beeinflusst uns- eine Tatsache, die zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen können. Ob bewusst oder unbewusst: was wir sehen, riechen und tasten wirkt sich unmittelbar auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus. Beides kann durch die richtige Gebäudeplanung bzw. Raumgestaltung positiv beeinflusst werden. Harmonische Design- und Farbgebung, durchdachte Materialauswahl, passende Belichtung, gute Belüftung und Lärmreduktion- alles Mittel, derer Sie sich bedienen können, um eine gesunde oder gesundheitsfördernde Umgebung zu schaffen.

Bereits die Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege, Florence Nightingale, war sich dieser Tatsache bewusst und forderte schon im 19. Jhdt. mehr Fenster, frische Luft und weniger Lärm für Krankenhauspatienten. Doch auch die moderne Architekturpsychologie beschäftigt sich mit diesen Fragen. So beobachtete 1984 der amerikanische Forscher Roger Ulrich zwei Patientengruppen nach einer OP. Dabei lag eine Gruppe in Patientenzimmern mit Blick auf die Mauer eines Gebäudes, die zweite dagegen konnte in die Natur schauen. Das Ergebnis war eindeutig: Die Patienten der zweiten Gruppe benötigten nachweislich weniger Schmerzmittel, sie durchlebten weniger Komplikationen, litten seltener an negativer Stimmung und konnten letztlich auch nach kürzerer Verweildauer die Klinik verlassen.

Die Effekte der s. g. „Healing Architecture“ konnten seitdem in weiteren Studien belegt werden. Bisher existieren weltweit etwa tausend Studien, die belegen können, dass auch das Umfeld den Heilungsprozess positiv beeinflusst. So sinkt bspw. Ihr Blutdruck, die Herzfrequenz verringert sich und es wird weniger Stress empfunden. Auch an der TU Berlin wird seit einigen Jahren weiter an diesem Thema geforscht.

Doch auch bei gesunden Menschen wirkt eine sorgfältig bedachte Gebäude- und Raumgestaltung. Ein Mittel, um dies zu erreichen ist das s. g. „Biophilic Design“. Die „Liebe zum Lebendigen“, beschreibt unser angeborenes Bedürfnis nach Kontakt zur Natur. Das innovative Konzept beschäftigt sich mit den Möglichkeiten Menschen auch in Gebäuden und Räumen mit der Natur zu verbinden, indem eine natürliche oder naturnahe Lebens- und Arbeitsumgebung geschaffen wird. Denn wir verbringen über 90% unserer Zeit in Gebäuden und haben so nur bedingt Kontakt zu unserer natürlichen Umwelt. Und bereits kleine Maßnahmen, auch im Bestand, können viel bewirken und unser Wohlbefinden und unsere Kreativität steigern, uns zufriedener und letztlich auch produktiver machen.

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt das Krefelder Unternehmen Interface Deutschland GmbH. Sie wollen mehr darüber erfahren? Klicken Sie hier.

Foto: Anastasia Araktsidou