by Eva Starmanns, C2C ExpoLAB

Das C2C ExpoLAB ist einer der Initiatoren und gleichzeitig auch Partner des Healthy Building Network. In diesem Blog möchten wir Sie in unsere Rolle für dieses deutsch-niederländische, grenzüberschreitende Innovationsprojekt einführen.

Was ist das C2C ExpoLAB?

Das C2C ExpoLAB ist auf die praktische Anwendung der Cradle-to-Cradle-Prinzipien in bebauten Umgebungen und in der öffentlichen Entscheidungsfindung spezialisiert. Für uns stehen Gesundheit und Zirkularität im Mittelpunkt dieser Idee. Wir helfen Bauherren sowohl öffentlichen und Bildungseinrichtungen sowie Auftragnehmern als auch Architekten und Bauunternehmen, und beraten diese Organisationen bei der Politikgestaltung, bei Ausschreibungen sowie bei (Um-)Bauvorhaben, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft auf innovative Weise zu nutzen. Unser Ziel ist es, durch die Anwendung der Prinzipien des gesunden und zirkulären Bauens in Ihrem Projekt, Geld zu verdienen und zu sparen.

Wir tun dies, weil wir an eine gesunde und bessere Welt glauben und überzeugt sind, dass sich die Anwendung der Kreislaufwirtschaft und innovativer gesunder Gebäude auch positiv auf Ihren Business Case auswirken wird. Wir versuchen, nachhaltige Lösungen geschickt miteinander zu verbinden und suchen daher ständig nach Synergievorteilen. Bei jedem Projekt versuchen wir, die Messlatte höher zu legen und sowohl für den Kunden als auch für den Benutzer einen Mehrwert zu schaffen.

Wie alles begann

Im Oktober 2016 wurde das neue Rathaus der Stadt Venlo fertiggestellt. Hierbei handelt es sich um ein Gebäude, das von einem motivierten Projektteam entwickelt wurde, dem auch das C2C ExpoLAB angehörte. In dieser Konstellation konnte das Projektteam große Fortschritte im Hinblick auf zirkuläres und gesundes Bauen nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip erreichen.

Natürlich war der Weg steinig, aber mit seinem innovativen Prozess stand das Venloer Rathaus buchstäblich an der Wiege neuer Entwicklungen, von denen wir auch heute noch profitieren.

Unser Ausgansziel war es, das Gebäude zu 100 % gesund und zirkulär zu gestalten, aber wir stellten bald fest, dass dies (noch) nicht machbar war. Aus diesem Grund wurde ein Schwerpunkt gesetzt, und es wurden die vier wichtigsten Themen definiert.

„Der Mensch im Mittelpunkt” war eines der vier zirkulären Themen für das neue Rathaus. Um herauszufinden, wie die Mitarbeiter das Raumklima erleben, wurden von der Universität Maastricht Umfragen durchgeführt. Eine Umfrage wurde in den alten Räumlichkeiten als Nullmessung durchgeführt, und nach dem Umzug wurden diese Erhebungen fortgesetzt, sowohl im neuen Rathaus als auch bei einer Kontrollgruppe, die nicht in das neue Gebäude gezogen ist. Damit wurden die Wahrnehmungen und Erfahrungen der Nutzer in Bezug auf das Raumklima deutlich. Darüber hinaus wurde die Raumluftqualität an den alten Standorten gemessen und wird auch heute noch im neuen Büro gemessen. Auf diese Weise werden die Erfahrungen des Mitarbeiters und Daten bezüglich des Raumklimas gesammelt.

Wir stellen fest, dass Nutzer und Besucher das Raumklima im neuen Rathaus als sehr positiv bewerten. Dies hat C2C ExpoLAB zum Nachdenken angeregt. Für dieses Gebäude war bereits ein positiver Business Case erstellt worden, insbesondere für die zirkulären Themen Wasser und Energie, wodurch Venlo über die Lebensdauer des Gebäudes mit einer Investition von 3,4 Millionen Euro 16,9 Millionen Euro einsparen wird. Der Business Case hat bereits gezeigt, dass sich Investitionen in Mehrwert auszahlen. Wir waren jedoch sehr neugierig, inwieweit die Gesundheit diesen Business Case stärken könnte. Die Gesundheit der Mitarbeiter könnte die Produktivität steigern und die Fehlzeiten verringern. Und das war noch nicht Teil des Business Case. Aus diesem Grund haben wir das Healthy Building Network initiiert.

Das Business Case Tool

Eine der Hauptaktivitäten von C2C ExpoLAB innerhalb des Healthy Building Network ist die Entwicklung eines für jedermann zugänglichen Business Case Tools (BCT) zur Berechnung eines Gesamt-Geschäftsmodells eines gesunden und zirkulären Gebäudes. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit Beratern von HEVO entwickelt. Mit dem BCT können Sie ein zirkuläres und gesundes Gebäude sowie ein Produktdesign mit einem „linearen” Referenzgebäude oder -produkt vergleichen, um Einblicke in Investitionen, Amortisationszeiten und Cashflows zu erhalten. Das BCT hilft Ihnen, in verschiedenen Phasen des Entwurfsprozesses, sinnvolle (Investitions-)Entscheidungen im Bereich des zirkulären und gesunden Bauens zu treffen. Wenn Sie neugierig auf das BCT sind, klicken Sie hier, um sich das Tool anzusehen. Oder sehen Sie sich das Webinar hier an, um mehr Einblick in das Business-Case-Tool zu erhalten.

Bewusstsein ist wesentlich

Weiten Teilen der Öffentlichkeit sind die Vorzüge des gesunden und zirkulären Bauens noch unbekannt. Besorgniserregend ist auch, dass nur wenige Eigentümer von Immobilien oder Arbeitgeber wissen, wie das Raumklima in ihren Gebäuden ist und welchen Einfluss das Raumklima auf ihre Mitarbeiter hat. Tomatenzüchter hingegen wissen oft besser, wie das Raumklima ist und welchen Einfluss es auf ihre Produkte hat.

Wir stellen oft die Wahrnehmung fest, dass das Gebäude, wenn es die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, auch ein gesundes Raumklima hat. Leider ist dies oft die falsche Annahme. Sie sind sich nicht bewusst, welche Auswirkungen ein schlechtes Raumklima auf Fehlzeiten und Produktivität haben kann. Eine wichtige Hürde, die wir mit dem Healthy Building Network nehmen wollen, besteht darin, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und einen Einblick in die Möglichkeiten zu geben, die sich für Sie als Bauherr oder Arbeitgeber bieten. C2C ExpoLAB ist ein Wissenspartner in diesem Projekt und versucht, dieses Wissen in Faktenblättern, Blogs, Innovationsworkshops und grenzüberschreitenden Besuchen zu bündeln und zu verbreiten.

Heben Sie die Latte jedes Mal an

Innovation ist ein wichtiger Motor für das C2C ExpoLAB. Je mehr wir über Zirkularität und Gesundheit innerhalb des bebauten Raumes wissen, desto mehr erfahren wir, dass es noch viele unerforschte Bereiche gibt, in denen Antworten gesammelt werden müssen. Deshalb halten wir es für wichtig, bei jedem Projekt die Messlatte höher zu legen und die Probleme gemeinsam mit Partnern anzugehen. Beispielsweise sind wir zusammen mit TNO und anderen Partnern an einer Studie beteiligt, die den Restwert auf Produktebene untersucht. Dies ist auch der Beweggrund für die Initiierung des Healthy Building Network; wir haben festgestellt, dass Gesundheit viele Menschen anspricht, aber dass es noch keine eindeutigen Antworten gibt.

Viele Forschungen

Das Healthy Building Network gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam mit Partnern noch tiefer in das Thema gesundes Raumklima und gesunde Gebäude einzutauchen. Dies ermöglicht es uns, die richtigen Parameter und neue gesunde und zirkuläre Projekte besser zu steuern. Möchten Sie selbst mehr über dieses Thema lesen? Wir haben mehrere Studien gebündelt, klicken Sie hier:

Eichholtz, P.: Moving to Productivity

Palacios, J.: Inside Buildings: Environment, Health and Performance

Forschungsergebnisse & Papers

Vermissen Sie ein interessantes Dokument, das Sie selbst gelesen haben? Lassen Sie es uns wissen! Oder kontaktieren Sie uns, wenn Sie die Möglichkeiten für Ihr Bauprojekt, Ihr Bauprodukt oder Ihre Dienstleistung erkunden möchten. Gemeinsam schaffen wir eine zirkuläre Zukunft.

Venlo/ Viersen, 13. Mai 2020

Innovation im Bauwesen – heute bereit sein für die Herausforderung von morgen

Innovation bedeutet: wirtschaftlicher Fortschritt und Entwicklung! In Krisenzeiten, wie aktuell zur Zeit der Coronakrise, wird viel über die Rolle von Innovation für das finanzielle Überleben diskutiert. Eine Krise bietet die Möglichkeit zu Veränderungen. Diese sollen zu einer widerstandsfähigeren Wirtschaft/ einem widerstandsfähigeren Geschäft führen. Innovation kann eine Krisensituation in eine Chance verwandeln.

Der Innovationsprofessor Clayton Christensen von der Harvard Business School sagt, dass sich eine Wirtschaftskrise positiv auf Innovationen auswirkt. In Zeiten der Knappheit sollte kein Geld verschwendet werden. Unternehmen werden „gezwungen”, schnell und kostengünstig zu innovieren, was ihre Erfolgschancen erhöht. In diesen Zeiten wagen es die Menschen, ihre Art zu arbeiten (und sogar zu leben) grundlegend zu überdenken. Sie zwingt Unternehmer dazu, langfristig statt kurzfristig zu denken, obwohl dies nicht offensichtlich ist (Cools, Deprez, De Zutter, Van Rossem, & Buelens, 2009).

Dabei werden Innovationen in technologische und nicht-technologische Innovationen unterteilt. Bei den technologischen Innovationen handelt es sich um Produkt- oder Prozessinnovationen. Mindestens ebenso wichtig sind aber auch die nicht-technologischen Innovationen wie die Erschließung neuer Märkte oder soziale Innovationen. Letztere beeinflussen oft die Machbarkeit technologischer Innovationen. Innerhalb des Healthy Building Network überbrücken wir die Kluft zwischen technologischen und nicht-technologischen Innovationen im Bausektor.

Denn auch im Bausektor sind Innovationen erforderlich, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Etwa die Knappheit von Baumaterialien, die Nutzung fossiler Energie und die Verstädterung. Darüber hinaus ist Gesundheit heute wichtiger denn je.

Der Bausektor ist vielfältig. Die Projekte reichen von großen bis hin zu kleinen Aktivitäten. Die Kohärenz, Komplexität und Vielfalt der Komponenten schaffen ein komplexes Innovationssystem. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Parteien ist notwendig, um erfolgreiche Innovationen zu erreichen.

Häufig gibt es eine Zusammenarbeit zwischen privaten und gesellschaftlichen Akteuren (z.B. Gemeinden). Beide haben jedoch andere Interessen, die miteinander in Konflikt geraten können. Der Austausch von Wissen könnte eine Antwort auf soziale Fragen geben, aber er könnte sich negativ auf die Wettbewerbsposition der Marktteilnehmer auswirken. Auch die kurz- und langfristigen Perspektiven der Akteure können kollidieren. Erfolgreiche Innovation ist daher auch mit einer nachhaltigen und strukturellen Zusammenarbeit verbunden, bei der Interessen zusammenkommen. (Arnoldussen, Groot, Halman, & Van Zwet, 2017).

Das Healthy Building Network initiiert internationale Zusammenarbeit, die zu erfolgreichen (sozialen) Innovationen führt. Durch Innovationen mit Ihnen wollen wir den Bausektor widerstandfähiger machen. Sind Sie für die Herausforderung von morgen bereit?

Suchen Sie weitere Informationen über gesundes Bauen oder Innovation oder sind Sie auf der Suche nach Kooperationspartnern? Bitte kontaktieren Sie uns unter: [email protected] oder antworten Sie auf diese Nachricht.

Quellenangaben

Foto: studiogstock über Freepik

 

 

Viersen, 12. Mai 2020

Healthy Homeoffice – So geht gesundes Arbeiten von Zuhause aus

Immer mehr Menschen arbeiten, sofern es ihre Tätigkeit zulässt, gerade teilweise oder ganz von Zuhause aus. Doch ist gesundes Arbeiten auch von Zuhause aus möglich?

Unsere Kollegin Anastasia Araktsidou hat sich mit diesem Thema befasst und zwei Blogs dazu geschrieben. Ihre wichtigste Erkenntnis: Ohne ein gesundes Raumklima, kein gesundes Homeoffice! Achten Sie also bspw. darauf, regelmäßig und richtig zu lüften! Die folgende Grafik verdeutlicht Ihnen kurz und knapp wie es geht.


Daneben sind auch die richtige Einrichtung des Heimarbeitsplatzes und Ihr psychisches Wohlbefinden von großer Bedeutung. Sie wollen mehr darüber erfahren?

Lesen Sie hier weiter:

Healthy Homeoffice 1 – So schaffen Sie sich zuhause Ihren gesunden Arbeitsplatz

Healthy Homeoffice 2 – Gesund und produktiv im Homeoffice

 

 

by Anastasia Araktsidou, WFG Kreis Viersen

 

Warum ist eine gesunde Arbeitsumgebung wichtig und warum bin ich erst in einer solchen wirklich produktiv? Diese Fragen habe ich im ersten Teil meines Blogs erörtert.

Nachdem Sie nun wissen, wie Sie für ein gesundes Raumklima sorgen, möchte ich im zweiten Teil meines Blogs auf die Organisation des Arbeitsplatzes, Pausen, Bewegung und die Ernährung eingehen. Mit ihnen haben Sie dann das notwendige, umfassende Wissen, um einen gesunden Arbeitsplatz in Ihrem Zuhause zu schaffen und eine Balance zwischen Beruflichem und Privatem zu finden.

Richten Sie Ihren Arbeitsplatz ein

Auch heute erwische ich mich manchmal Zuhause dabei, wie ich mich mit meinem Laptop in Richtung Sofa bewege. Aber genau so soll es nicht sein. Wie bereits erwähnt werden in den meisten Wohnräumen sowohl die technische als auch die ergonomische Ausstattung nicht den Standards eines Büros genügen. Was können Sie nun tun?

Zunächst einmal: Schaffen sie sich einen Arbeitsraum. Wenn kein separates Zimmer hierfür vorhanden ist, definieren Sie einen festen Arbeitsbereich. Räumen Sie alles Private weg, was sie ablenken könnte und das Sie auch im Büro nicht hinstellen würden. Nach Feierabend gilt: Arbeitsmaterialien wegräumen. Das ist wichtig, um eine klare Trennung zwischen Beruflichem und Privatem zu schaffen und gedanklich abzuschalten.

Bei der Auswahl des Arbeitsbereichs sollten Sie auch auf ausreichendes Tageslicht achten. Es ist wichtig, um konzentriert arbeiten zu können; daneben versorgen Sie so Ihren Körper auch mit Vitamin D.

Ihr Arbeitsplatz selbst sollte so weit wie möglich ergonomisch eingerichtet sein.[1] Die folgende Abbildung fasst die wichtigsten Punkte die es dabei zu beachten gilt, zusammen:

Quelle: Karrierebibel.de

Planen Sie Pausen ein

Vielleicht gehören Sie wie ich zu den Menschen, die glauben, man müsse im Homeoffice immer erreichbar sein, weil man ja genauso produktiv wie im Büro sein möchte. Und wenn man nebenbei eine Waschmaschinenladung anmacht, ist das ja auch eine Art Pause. Falsch! Damit wirklich eine Erholung stattfinden kann, müssen wir ganz bewusste Pausen einlegen und das regelmäßig.

Ich selbst habe jahrelang meine Mittagspausen am Schreibtisch verbracht und würde es heute sicher auch noch oft tun, wenn ich mir keine Regeln setzen würde, an die ich mich strikt halte. Was Ihnen subjektiv mehr Zeit zum Arbeiten verschafft, wirkt sich tatsächlich noch im Laufe des Nachmittags negativ auf Ihre Produktivität aus. Und genau das möchten wir doch vermeiden! Also, machen Sie es wie im Büro und planen Sie bewusst eine Mittagspause von mindestens 30 Minuten ein. Davor und danach tun es auch wenige kurze Pausen von einigen Minuten um „zu verschnaufen“. Verlassen Sie den Arbeitsplatz. Essen Sie zu Mittag und machen Sie bestenfalls einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Ich schreibe “bestenfalls”, weil das oft empfohlen wird, aber lassen Sie uns ehrlich sein: Nicht immer haben wir Lust für ein paar Minuten das Haus zu verlassen, gerade wenn das Wetter nicht mitspielt. Sie wollen lieber auf die Couch und kurz die Augen schließen oder einfach Musik anmachen und sich entspannen? Tun Sie es! Tun Sie was immer Ihnen hilft abzuschalten und sich zu entspannen. Vielleicht möchten Sie aber auch etwas Neues ausprobieren? Wie wäre es bspw. mit Atemübungen? Probieren Sie es aus und Sie werden den Effekt schon sehr schnell merken!

Wie auch immer Sie letztlich Ihre Pause verbringen: Bewegung ist ein elementarer Faktor für unsere Gesundheit, der im Alltag nicht zu kurz kommen sollte, gerade jetzt in Zeiten von Homeoffice.

Sorgen Sie für Bewegung

Unser Bewegungsverhalten hat sich über die Jahre deutlich verändert. Wir sitzen uns quasi durchs Leben. Und unseren natürlichen Bewegungsdrang nehmen wir als Erwachsene oft gar nicht mehr wahr, er wurde uns durch das Stillsitzen in der Schule bereits in Kindertagen abtrainiert. Dabei ist unser Körper nicht für das Sitzen gemacht. Und egal wie ergonomisch Ihr Arbeitsplatz eingerichtet ist – zu langes Sitzen ist und bleibt ungesund. Die Folgen ausführlich zu erklären würde zu weit führen und den Rahmen sprengen, aber so viel sei gesagt: Nicht zu Unrecht wird Sitzen heute oft als das neue Rauchen betitelt.

Quelle: Vector Open Stock über Flickr

Da ist es nicht verwunderlich, dass gerade Büroangestellte oft an Rückenschmerzen leiden. Aber keine Sorge, schon einige wenige Minuten am Tag können Ihnen zu einem gesünderen Rücken verhelfen.

Damit es erst gar nicht zu größeren Beschwerden kommt: gestalten Sie Ihren Arbeitsalltag aktiv! Die “40-15-5 Regel” kann dabei eine gute Hilfe sein. Sie teilt eine Stunde in je 40 Minuten dynamisches Sitzen, 15 Minuten dynamisches Stehen und 5 Minuten aktive Bewegung ein. Auch wenn Sie diese Regel nicht sofort und regelmäßig umsetzen können: Skizzieren Sie doch das Prinzip auf einem Blatt Papier und bringen Sie es in Sichtweite an. Je öfter Sie es anschauen und daran erinnert werden, desto höher die Chance, dass Sie das Prinzip auch anwenden werden. Vielleicht führen Sie ab sofort sämtliche Telefonate nur noch im Stehen?

Schauen Sie sich die nachfolgende Grafik eines typischen Arbeitsalltags eines Menschen an, der hauptsächlich sitzende Arbeit verrichtet. Wenn Sie dann noch die Stunden hinzurechnen, in denen wir schlafen…

Quelle: Ergotopia.de

Deshalb gilt auch nach Feierabend: in Bewegung bleiben! Wann immer und so oft wie nur möglich, versuchen Sie auf Bewegung zu setzen und tun Sie das, was Ihnen am besten bekommt. Einige Anregungen für mehr Bewegung finden Sie hier.

Essen Sie regelmäßig und gesund

Gerade in stressigen Situationen muss es oft schnell gehen. Wir greifen zu Fastfood oder Fertiggerichten und essen im schlimmsten Fall noch am Arbeitsplatz. Dabei hat Ernährung einen wichtigen Einfluss auf unser Wohlbefinden, den wir meist binnen kürzester Zeit schon bemerken. Schlechte Ernährung am Arbeitsplatz macht Sie nicht nur schlapp (ich sage nur „Suppenkoma“), sondern auch noch unproduktiv und langfristig krank. Unabhängig davon, nach welchem Prinzip Sie sich ernähren, bei einigen Punkten herrscht allgemeine Übereinstimmung und auf diese Dinge kommt es letztlich an: Essen Sie frische, wenn möglich unverarbeitete und regionale Lebensmittel und achten Sie darauf, dass kein oder nur wenig zugesetzter Zucker enthalten ist.

Sie arbeiten nun von Zuhause und sparen sich das Pendeln. Nutzen Sie also die gewonnene Zeit um sich ein gesundes Frühstück und Mittagessen zuzubereiten. Das ist fast immer in unter 15 Minuten zu schaffen. Und das Internet ist voller Rezeptideen für eine schnelle und gesunde Küche und bietet für fast jede Ernährungsform etwas!

Und wenn Sie der Süßhunger packen sollte: Verbannen Sie ungesunde Snacks und sorgen Sie dafür, dass Sie immer Obst, Nüsse und dunkle Schokolade im Haus haben. Im besten Fall wählen Sie eine mit einem Kakaoanteil von mindestens 70%, gerne auch mehr. Je höher der Kakaogehalt, desto gesünder die Schokolade. Warum? Weil der Verzehr von dunkler Schokolade Stress und Entzündungen reduziert und gleichzeitig Gedächtnis, Immunsystem und Stimmung verbessert.

Trinken Sie ausreichend

Was wir beim Thema Ernährung gerne vergessen: ausreichend zu trinken! Was und wie viel wir trinken beeinflusst unmittelbar unser Wohlbefinden und unsere Produktivität. Dehydrierung im Körper kann zu Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Gereiztheit führen, was unsere Leistungs-, Reaktions- und Lernfähigkeit und letztlich auch unser Wohlbefinden einschränkt. Auch typische Büroprobleme wie zu trockene Augen aufgrund von Bildschirmarbeit können durch genügend Flüssigkeitszufuhr vermindert werden. Sollte die Raumluft in ihren Räumen noch zu trocken sein, tun Sie ihren Schleimhäuten mit genügend Wasserzufuhr etwas Gutes, denn damit verringern Sie das Risiko einer Erkältung.

Achten Sie darauf, dass sie 1,5 -2,0 Liter am Tag, vorzugsweise stilles Wasser oder ungesüßte Tees, trinken. Sorgen Sie dafür, dass sich immer etwas zu trinken in Ihrem Blickfeld befindet.

Planen Sie feste Rituale

Machen Sie sich morgens so zurecht, als würden Sie ins Büro fahren. Das wird Ihnen helfen schnell und produktiv in den Arbeitsalltag zu starten. Halten Sie feste Arbeitszeiten ein. Und vergessen Sie nicht: Feierabend bedeutet Feierabend. Schalten Sie alle Arbeitsgeräte aus, packen Sie Ihre Arbeitsmaterialien weg, verlassen Sie wenn möglich für mindestens eine halbe Stunde die Wohnung. Der Umgebungswechsel wird Ihnen dabei helfen den Arbeitstag auch mental zu beenden und Raum für Privates zu schaffen.

Fazit

Ich hoffe, ich habe Sie mit meinen beiden Blogs ein wenig inspirieren können. Im ersten Teil haben wir erfahren, dass die richtige Belüftung von Räumen der Schlüssel zu einem gesunden Innenklima ist. In diesem Teil wurden deutlich, dass gerade jetzt auch unsere psychische Gesundheit ein wichtiger Faktor ist. Machen Sie also Pausen, gehen Sie regelmäßig nach draußen und versuchen Sie, Arbeit und Privatleben zu trennen. Mir haben diese Tipps sehr dabei geholfen auch Zuhause produktiv zu sein. Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Glück und bleiben Sie gesund.

Was tun Sie zu Hause, um produktiv zu bleiben? Ich bin gespannt auf Ihr Feedback!

Quellenangaben


[1] „Wird für einen beschränkten Zeitraum Home-Office empfohlen oder angeordnet, handelt es sich aus Arbeitsschutzsicht um mobile Arbeit. Sie ist abzugrenzen von der klassischen Form des Home-Office, der Telearbeit. Telearbeit heißt: Der Arbeitgeber richtet im Privatbereich von Beschäftigten einen Arbeitsplatz mit der entsprechenden Ausstattung ein und regelt die Arbeit von zuhause arbeitsvertraglich oder im Rahmen einer Vereinbarung. Hierfür macht die Arbeitsstättenverordnung entsprechende Vorgaben. In Ausnahmesituationen, wie jetzt im Rahmen der Corona-Krise, kann mobiles Arbeiten auch über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Bei der Möglichkeit, während der Corona-Krise für einen begrenzten Zeitraum im Home-Office zu arbeiten, handelt es sich also – in der Regel – nicht um Telearbeit im Sinne der Arbeitsstättenverordnung, sondern um mobile Arbeit. Für mobile Arbeit gelten die allgemeinen Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes und des Arbeitszeitgesetzes, spezielle Regelungen wie bei der Telearbeit gibt es jedoch nicht.“ Quelle

by Eva Starmanns, C2C ExpoLAB

Wenn es in einem Gespräch um gesunde Gebäude und/oder ein gesundes Raumklima geht, geht es oft um die Rolle von Grün und Pflanzen. Haben Pflanzen einen (erheblichen) Einfluss auf ein gesundes Raumklima? Darüber sind die Meinungen geteilt. Meiner Meinung nach liegt dies teilweise daran, dass der Einfluss von Pflanzen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden kann.

Als Ingenieurin bin ich keine Expertin auf diesem Gebiet, aber ich habe im Rahmen des Healthy Building Network viel darüber gelesen und gehört. Da viele Menschen neugierig darauf sind, möchte ich mein Wissen diesbezüglich mit ihnen teilen.

Luftreinigung

Pflanzen können zu einem besseren Innenraumklima beitragen.1 Sie absorbieren schädliche Substanzen über die Blätter und bauen sie dann über die Wurzeln ab (können Sie sich noch an Ihren Biologieunterricht erinnern…?). Grünpflanzen mit vielen Blättern haben einen schnelleren Stoffwechsel und können daher Substanzen schneller abbauen.3a

Verschiedene Pflanzen können verschiedene (oder mehrere) Substanzen wie Formaldehyd, Ammoniak und/ oder Benzol reinigen.1 Eine oder mehrere Pflanzen können jedoch nicht die Konzentrationsabnahme pro Stunde erreichen, die bei der Bürolüftung gemäß der niederländischen Bauverordnung erreicht werden muss. BBA Binnenmilieu hat deutlich gemacht, dass Sie 52 Pflanzen pro 10 m2 benötigen würden.4a Das ist viel….

Zusammenfassend kann man sagen, dass Pflanzen zwar die Luft reinigen, aber dass dies mit Pflanzen allein oft nicht machbar ist.4a Übrigens, wussten Sie, dass Wasser auch zur Beseitigung von Luftverschmutzung beitragen kann?5

Akustik

Pflanzen können auch eine Rolle in der Akustik eines Gebäudes spielen. Zum Beispiel absorbieren Mooswände Schall. Moos ist ein Material, das die Nachhallzeit verkürzen kann. Lärm hat einen starken Zusammenhang mit der Produktivität.5 Pflanzen mit großen Blättern können den Schall besser dämpfen (und sie können auch schädliche Substanzen schneller abbauen, siehe oben). Grüne Wände wirken sich stärker auf die Nachhallzeit aus. Schön zu erwähnen ist, dass die Substrate auch einen Einfluss haben, hauptsächlich auf den menschlichen Sprachbereich.4b

Natur und Grün im Blick

Ich erinnere mich, dass ich während meiner Schul- und Studienzeit immer versucht habe, auf der Fensterseite zu sitzen, damit ich nach draußen schauen konnte. Das war unbewusst, das hat mir gefallen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen die Sicht auf natürliche Elemente genießen. Dies ist ein Beispiel für das biophile Designprinzip (Biophilie bedeutet unsere angeborene Liebe zur Natur und handelt von der angeborenen emotionalen Verbindung von Menschen mit anderen lebenden Organismen).5 Wir müssen nicht unbedingt in der Natur sein, um ein bisschen glücklicher zu werden –der positive Impuls genügt schön. Künstliche Pflanzen, die Farbe Grün und Gemälde der Natur können sich ebenfalls positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Je ähnlicher der Natur, desto besser die Wirkung.6

Darüber hinaus zeigen Forschungen der WUR, dass Menschen, die in einem Raum mit Pflanzen arbeiten, sich seltener krank melden, im Durchschnitt 1,6 Tage weniger pro Mitarbeiter und Jahr.7

Luftfeuchtigkeit

Pflanzen können Ihnen helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 35% und 70%.8 Leider ist die Luftfeuchtigkeit in Büros und zu Hause häufig niedriger, was beispielsweise zu Kopfschmerzen oder trockener Haut führen kann. Wenn die Luft dagegen zu feucht ist, kann es wiederum zu Schimmel kommen. Pflanzen können Ihnen helfen, diese Luftfeuchtigkeit zu erhöhen oder zu verringern.

Laut WUR-Forschung ist die Luftfeuchtigkeit in Räumen mit Pflanzen etwa 5% höher als in Räumen ohne Pflanzen, im Winter wurde eine Verbesserung von 17% gemessen. Dieser Effekt wurde bereits bei 1 Pflanze (mit einer Topfgröße von 12 cm) pro 2 m² festgestellt.7

Welche Pflanzen

Im Internet gibt es viele Listen mit den besten Luftreinigern (laut Nasa). Unten finden Sie meine Lieblings-Luftreiniger, welche auch unterhaltsfreundlich sind:10

  1. Goldfruchtpalme – Dypsis lutescens: ein guter Luftreiniger; reinigt auch Xylole und Toluol, oft durch Bewässerung.9+10
  2. Steckenpalme – Rhapis Excelsa: Diese Palme reinigt die Luft etwas weniger als die Goldfruchtpalme, ist aber pflegeleichter, krankheitsresistenter und widerstandsfähiger.10
  3. Bogenhanf – Sansevieria: Diese Pflanze reinigt, im Gegensatz zu anderen Pflanzen, die tagsüber Licht zur Fotosynthese nutzen, die Luft in der Nacht. Sie kann Formaldehyd reinigen und benötigt nicht viel Licht.*9+10
  4. Löffelpflanze – Spathiphyllum Vivaldi: Ideal für Menschen mit weniger ausgeprägtem grünem Daumen. Diese Pflanze lässt ihre Blätter hängen, wenn sie durstig ist, also kann kaum etwas schiefgehen. Auch diese Pflanze kann die Luft befeuchten und alle untersuchten Stoffe herausfiltern.10
  5. Efeu – Hedera helix: Auch diese Pflanze filtert gut Formaldehyd aus der Luft, aber auch Allergene wie Pilze und Tierkot, sowie Benzol und Trichlorethylen. *10
  6. Bergpalme – Chamaedorea Elegans: Sie hält auch dunklen Räumen stand und kann die Luft von Formaldehyd, Toluol, Xylol und Ammoniak befreien. Daneben sorgt sie dafür, dass die Luft befeuchtet wird.10
  7. Chinesicher Geldbaum – Perea Peperomioides: Auch er filtert Formaldehyd aus der Luft.9+10

Es gibt aber noch viele andere Pflanzen, die einen positiven Einfluss auf das Innenraumklima haben: Lesen Sie zum Beispiel das Buch “How to grow fresh air“, in dem die Top 50 Pflanzen hierzu aufgelistet werden. Aber auch im Internet werden Sie eine Reihe von Listen mit entsprechenden Pflanzen finden.

Schauen Sie sich auch diesen kurzen und sehr interessanten 4-minütigen Tedx über „DIE“ 3-Zimmerpflanzen an, die Luft reinigen.

*Ist für Haustiere giftig.

TIPP: Wussten Sie, dass Feinstaub von Pflanzen aufgefangen wird, indem sie ihn auf den Blättern sammeln? Pflanzen müssen also regelmäßig gereinigt werden (und klopfen Sie sie nicht hinein, denn dann wird der feine Staub wieder freigesetzt).

Fazit

Für Pflanzen, wie auch für andere Faktoren, die ein gesundes Raumklima beeinflussen, gilt, dass bereits vieles über deren Mehrwert erforscht worden ist. Aber leider ist dies immer noch unzureichend, weil es in kleinem Maßstab, fragmentiert und oder nicht unter den richtigen Bedingungen durchgeführt wurde. Die WUR erforscht die tatsächlichen Auswirkungen der großflächigen Anwendung von Pflanzen auf das Raumklima. Sie wollen auch auf die Kosten und den Nutzen achten.11 Ich bin sehr neugierig darauf!

Aber wenn man die durchgeführten Studien liest, und selbst wenn man sie ab und zu nicht ganz so ernst nimmt (ich persönlich finde Zahlen wie eine um 20% verbesserte Produktivität fast zu schön, um wahr zu sein), wird deutlich, dass Pflanzen einen positiven Einfluss auf ein gesundes Raumklima haben. Insbesondere wirken sie sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Sie können auch in anderen Bereichen einen (kleinen) Einfluss haben, aber leider werden sie die Pflanzen in den Büros nicht ersetzen. Es kann also sowieso nicht schaden, Pflanzen zu kaufen, denn selbst gutaussehende Kunstpflanzen und Naturgemälde können unser Wohlbefinden positiv beeinflussen.

Weitere Informationen

Wie bereits erwähnt, bin ich kein Experte auf diesem Gebiet, aber es gibt andere Agenturen, die viel mehr darüber wissen (denken Sie an die WUR, NASA, Alterra, BBA indoor environment, usw.). Nichtsdestotrotz können die obigen Ausführungen Sie dazu anregen, mehr darüber zu lesen (siehe Leseliste unten) oder Pflanzen zu kaufen. Gerade in diesen Zeiten, in denen viele Menschen von zu Hause aus arbeiten und es wichtig ist, dass Sie einen angenehmen „Arbeitsplatz” haben, ist dies etwas, das leicht zu erlernen ist.

Foto: CLICKMANIS via Dreamstime


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