von Eva Starmans, C2C ExpoLAB & Désirée Driesenaar, Blue Economy Expert

Es ist inspirierend zu sehen, dass in der Region Venlo gesunde Gebäude auf dem Vormarsch sind. Konkret erlebbar wird dies nicht nur durch das neue Rathaus, einer Grundschule und einem Hotel, sondern auch an diversen anderen Gebäuden. In unserem vorherigen Artikel haben wir über den Business Case gesunder Gebäude geschrieben. Dabei ist die Kombination der Elemente, die hier zusammen kommen, einzigartig. Ein gesundes Gebäude ist ein Gebäude, in dem gesunde Materialien verarbeitet sind und bei dem den folgenden Aspekten viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde: Luftqualität, gesundes Raumklima, Akustik, Licht sowie Optik und Haptik. Mit anderen Worten: es ist ein Gebäude, in dem sich jeder gut fühlt, dadurch produktiver wird und folglich weniger oft krank ist.

Bereits im zweiten Jahr schwarze Zahlen

Oft hören wir die kritische Frage wie viel solch ein Gebäude kostet. Und dann wird es interessant, denn diese Frage muss man eigentlich nicht stellen. Wenn man nach den Total Cost of Ownership fragt, und nicht nur die Investition an sich betrachtet, wir deutlich, dass man Geld spart. Hierfür ist einzig und allein die Zusammenlegung der Geldtöpfe für Investition und Wartung erforderlich, also eine Gesamtkostenbetrachtung. Wenn wir dann anstelle der Amortisationszeit die Geldströme betrachten, so werden anhand des konkreten Beispiels des Stadskantoor Venlo schon im zweiten Jahr schwarze Zahlen geschrieben. Es bleibt also mehr Geld über, dass in andere Projekte investiert werden kann. Gewinn auf ganzer Linie! In diesem Artikel gehen wir noch einen großen Schritt weiter und nehmen neben den Materialien auch den Gesundheitsaspekt mit in den Business Case auf, was wiederum eine Gewinnsteigerung bedeutet.

Abbildung 1: Durchschnittliche Arbeitgeberlasten. Quelle: Bluehub, basierend auf Daten des World Green Building Council.

Größere Herausforderungen als nur Energie

Die bis jetzt intensiv geführte Diskussion rund um das Thema Energie ist wichtig, aber es ist nicht die einzige Herausforderung, die es in der Bau- und Renovierungsbranche gibt. Und wir sind vor allen Dingen auch Befürworter davon, dass Energiesparen nicht zu Lasten der Gesundheit in einem Gebäude gehen darf.

Wenn man sich die durchschnittlichen Arbeitgeberlasten (siehe Abbildung 1) ansieht, dann sind diese wie folgt verteilt:

  • 1% Energiekosten
  • 9% Hypothek, Miete und andere Gebäudekosten
  • 90% Personalkosten
(Quelle: WGBC – World Green Building Council)

Die Energiediskussion hat dafür gesorgt, dass bei diversen Gebäuden der Fokus auf deren maximale Isolierung gerichtet wurde, so dass so wenig Energie wie möglich verbraucht wird. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Das „Sick-Building-Syndrom” ist entstanden, ein ungesundes Klima mit schlechter Luftqualität, das den Nutzer eines Gebäudes (unbewusst) stört.

Einsatz richtiger Materialien und Restwert

Darum beinhaltet ein gesundes Gebäude mehrere Schwerpunkte. Erschwert das den Bauprozess? Nein, das muss ganz und gar nicht der Fall sein! Es ist eine Frage der Einstellung, und es geht darum, die richtigen Fragen zu stellen. Im Vorfeld einer Bau- oder Renovierungsmaßnahme wird eine Skizze mit nachhaltigen Themen erstellt, an der sich das spezifische Gebäude orientieren soll. Diese Themen können zum Beispiel Luftqualität, Wasseraufbereitung sowie gesunde Materialien sein. Aber auch der Erhalt eines einzigartigen historischen Charakters. Infolgedessen werden pro Thema die möglichen, nachhaltigen und gesunden Maßnahmen inventarisiert, ausgewählt, Lieferanten gesucht und die richtigen Fragen gestellt. Sofern es Materialpässe gibt, wissen wir genau, welche Materialien in einem Produkt verwendet wurden und ob sie gesund sind. Können wir Produkte mieten bzw. leasen anstatt sie zu kaufen? Bleibt ein Restwert nach Ablauf der Lebensdauer übrig und kann dieser im Voraus garantiert werden? Im Business Case des Stadskantoor Venlo wurde der Restwert der Materialien jetzt noch nicht berücksichtigt. Für die Einrichtung wurde ein Restwert von 18% vereinbart, aber dieser wurde noch nicht mit in die Berechnung des positiven Cashflows im zweiten Jahr mit einbezogen. Das C2C ExpoLAB hat zusammen mit TNO nun eine Kooperation geschlossen, um einen Restwertkalkulator zu entwickeln. Auf diese Art und Weise entsteht mehr Transparenz. Darüber hinaus können die daraus gewonnenen Erkenntnisse auch mit im Business Case berücksichtigt werden.

Personalkosten versus Energiekosten

Das Raumklima, die Installationen und verbauten Materialien haben einen Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter in einem Gebäude. Bei einem schlechten Raumklima und der Verwendung toxischer Stoffe (zum Beispiel in Produkten mit Formaldehyd) kann die Produktivität abnehmen, und die krankheitsbedingten Ausfälle können sich durch das Sick-Building-Syndrom zunehmen (weitere Informationen auch im HBN Factsheet). Hierdurch steigen die Personalkosten durch die höheren Arbeitgeberlasten. Bereits bei einer Steigerung der Personalkosten um 1,1%, sind diese so hoch wie die Energierechnung. Das ist eine Tatsache, der wir bisher kaum Bedeutung beimessen. Deshalb ist es nicht klug, sich ausschließlich auf die Energiekosten zu konzentrieren. Manchmal vergessen wir, dass ein Gebäude ein Nutzungsobjekt ist und kein Ziel an sich. Die Einsparung von Energie und Material ist daher nur sinnvoll, wenn diese nicht zu Lasten des eigentlichen Ziels gehen: einem produktiven Unternehmen, das im Dienste des sozialen Kapitals eines Unternehmens steht: der Mitarbeiter. Und um es noch breiter zu formulieren: ein Gebäude dient dazu, einen angenehmen Raum zu schaffen, um darin bestmöglich arbeiten, wohnen, lernen und vielen weiteren Aktivitäten nachgehen zu können. Dieses Ziel sollte demnach auch im Mittelpunkt stehen!

Stadskantoor Venlo als Triebfeder

Der Business Case des Stadskantoor Venlo wurde in den Jahren zwischen der Floriade 2012 in Venlo und der offiziellen Eröffnung des Gebäudes im Jahr 2016 erstellt. In dieser Zeit führten diese Innovationen zu einem wahren Innovationsschub. Die damals gemachten Erfahrungen sorgen nun dafür, dass die Latte immer höher gelegt werden kann und der Business Case jedes Mal erweitert wird. Wenn wir feststellen, dass dieser Business Case einen interessanten kleineren Kassenstrom (monatlichen Lasten) aufweist, dann ist es eindeutig, dass es noch viel mehr Potenzial gibt. Was passiert, wenn wir Materialien wie Gebäudelasten und Restwert aber auch die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter mit im Business Case berücksichtigen? In dem Fall werden wir echte und bedeutende Einsparungen sehen können.

Solider Business Case, Investitionen und Gewinne

Die Zahlen des World Green Building Council (siehe Abbildung 1) und der Business Case des Stadskantoor Venlo haben das Healthy Building Network inspiriert, ein Tool für die Berechnung zirkulärer und gesunder Gebäude zu entwickeln. Bis heute war noch nicht belegt, wie sich gesundes, nachhaltiges und gesundes Bauen wirklich rentieren kann und welche zusätzlichen Investitionen hierfür erforderlich sind. Um diese Fragen beantworten zu können, und ““ als erste in den Niederlanden ““ einen soliden Business Case zugrunde legen zu können, haben sich C2C ExpoLAB und Hevo zusammengetan um eben solch ein Werkzeug zu entwickeln.

Berechnen Sie selbst Ihren Business Case für ein gesundes Gebäude

Mit diesem Tool können Unternehmer selbst zwei generische Business Cases berechnen. Einerseits kann ein zirkuläres und gesundes Gebäude mit einem herkömmlichen Gebäude verglichen werden (entsprechend dem Baubeschluss). Andererseits können herkömmliche Materialien mit nachhaltigen Materialien und Systemen verglichen werden. Diese Anwendung bietet Ihnen die Möglichkeit, an den Stellschrauben zu drehen, um die verschiedenen Aspekte wie Wasser, Energie, zirkulärer Materialverbrauch sowie den Umfang von Gebäuden, die Bau- und Betriebskosten aber auch die Produktivität des Unternehmens sichtbar zu machen. Im gleichen Atemzug wird deutlich, was der Einfluss dieser Aspekte auf die Gesamtinvestition und die Betriebskosten ist, wie lange die Amortisationszeit ist und ““ noch wichtiger ““ was der Einfluss auf den Cashflow, also den Kassenstrom ist. Denn wie die Erfahrung am Beispiel des Stadskantoor Venlo gelehrt hat, kann die Amortisationszeit beispielsweise 15 Jahre betragen, aber es kann auch nach einem Jahr schone ein positiver Kassenstrom entstehen, wodurch das Unternehmen mehr Geld zur Verfügung hat.

Das Business Case Tool finden Sie hier.

Sollten Sie Fragen haben, erreichen Sie uns jederzeit über unsere Community oder unser Kontaktformular. In den kommenden Monaten wird es auch Workshops geben, in deren Rahmen das Tool erklärt wird, so dass es für jeden einfach nutzbar ist.

von Eva Starmans, C2C ExpoLAB & Désirée Driesenaar, Blue Economy Expert

Anstelle von Leim und Farbe liegt der Geruch von Holz in der Luft. Ein modernes Ambiente in Kombination mit Pflanzenwänden, die die Luft reinigen, dominiert das Innere. Eine natürliche Ventilation sorgt für ein optimales Raumklima. All das sind Dinge, die neben den Photovoltaikanlagen bei den gesunden Gebäuden in Venlo auffallen. Das neue Rathaus „Stadskantoor Venlo“ und die Grundschule „Basisschool de Zuidstroom” erregen weltweit Aufmerksamkeit, allerdings auch die Frage: „Ein schönes und nachhaltiges Gebäude, aber was sind die Extrakosten?” Auch wenn die zirkulären und gesunden Maßnahmen sehr wohl geschätzt werden, werden sie direkt in den Zusammenhang mit zusätzlichen Kosten gestellt. Aus der herkömmlichen nachhaltigen Perspektive betrachtet ist das logisch, aber nicht notwendig. Denn gesunde Gebäude erfordern eine andere Sicht auf die Geldströme.

Erfahrungswerte

In Venlo hat man inzwischen viel Erfahrung mit gesunden Gebäuden, die das Budget nicht sprengen, sammeln können. Ãœber das Projekt Healthy Building Network teilen wir gerne dieses Wissen mit Ihnen. Hierfür wurde bspw. ein kostenlos zugängliches Business Case Tool entwickelt, mit dem jeder, der an einem gesunden Gebäude interessiert ist, selbstständig arbeiten kann. Womit fängt man also an, wenn man ein gesundes, nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu errichtendes Gebäude bauen oder renovieren möchte, und was verändert sich beim Blick auf die Cashflows?

Die richtigen Fragen stellen

Jedes Projekt beginnt mit dem Stellen der richtigen Fragen und mit dem Treffen richtiger Entscheidungen, noch bevor ein Entwurf erstellt oder ein Stein gemauert wurde. Was sind die wichtigen Aspekte für dieses spezifische Gebäude? Ist es die Luftqualität, ausreichend sauberes Wasser oder sind es gesunde Materialien? Zählt womöglich auch der Erhalt eines einzigartigen historischen Charakters dazu? Ein Architekt kann sich schon mit diesen Themen befassen, noch bevor er mit dem Entwurf des Gebäudes beginnt. Zum Beispiel kann er dann die Lage mitberücksichtigen. Wie fange ich die Sonne optimal ein? Oder sorge ich gerade für optimalen Schatten? Wie verhält sich das Gebäude in seiner Umgebung? Die möglichen gesunden Maßnahmen können nach Themen bestimmt werden, sodass die Folgeschritte mit den Lieferanten abgesprochen werden können. Was ist der Materialpass Ihres Produktes? Enthält es toxische Stoffe? Gibt es einen Restwert nach Ablauf der Lebensdauer? Müssen wir Eigentümer eines Produktes werden oder können wir es für seine Lebensdauer mieten/leasen? Ist die Wartung inklusive? Das alles sind Fragen die im Bauwesen noch längst nicht alltäglich sind, aber die in einigen Jahren nicht mehr wegzudenken sein werden, wenn ein Bau- oder Renovierungsprojekt ansteht.

Budgeterstellung für Bau und Wartung

Wie sieht es mit den Kosten eines gesunden Gebäudes aus? Häufig ist es so, dass es gesonderte Budgets für Bau- und Wartungskosten gibt. Das ist schon der erste Unterschied von gesunden, zirkulären Bauprojekten gegenüber konventionellen. In der Industrie gilt das bekannte Konzept des „Total Cost of Ownership“. Das ist auch bei gesunden Gebäuden ein nützlicher Terminus Technicus. Qualität kostet in der Regel mehr Investitionen im Vorfeld, aber dank der längeren Lebensdauer eines Gebäudes, amortisiert sich diese Investition einfacher in den Geldtöpfen für Wartung und Mitarbeitergesundheit.

Gesunde und zirkuläre Produkte (zum Beispiel mit C2C-Zertifikat oder einem transparenten Materialpass) sind qualitativ besser und enthalten keine giftigen Stoffe, die die Gesundheit negativ beeinflussen. Sie sind häufig leichter zu unterhalten, erfordern weniger Ersatzteile und haben einen Restwert. Wenn also die Trennung von Geldtöpfen abgeschafft wird, ist die Wahl besserer und gesunder Produkte nicht mehr so schwierig. Das Bauteam für ein gesundes Gebäude schaut also auf das Gesamtbudget und zwar bezogen auf die gesamte Lebensdauer. Unsere Erfahrung lehrt uns, dass dank der Zusammenlegung von Bau- und Wartungskosten, die Investition in Zirkularität und Gesundheit nicht mehr kostet, sondern sogar Geld sparen kann.

Cashflows als Augenöffner

Bei vielen nachhaltigen Investitionen wird nach der Amortisationszeit geschaut. Eine logische Begründung für Privatpersonen, die ihr Geld in Photovoltaikanlagen investieren. Aber leider ist die Amortisationszeit einer Investition in eine nachhaltige Maßnahme meist länger als die Amtszeit einer Legislaturperiode. Es fällt also häufig die Entscheidung: nicht machen! Fehlschluss! Denn Unternehmen und Organisationen haben es mit geliehenem Geld, Cashflows, also Kassenströmen zu tun. Und das bietet eine andere Perspektive. Anhand eines echten Beispiels erklären wir den Bau des gesunden „Stadskantoors” in Venlo. Der Business Case, der hierfür (von BBN Adviseurs) gemeinsam mit der Gemeinde Venlo erstellt wurde, war ein Augenöffner mit vielen positiven Effekten für die realisierten Investitionen in Nachhaltigkeit (siehe Abbildung 1). Der Business Case wurde für das Extra-Paket nachhaltiger Maßnahmen geschaffen. Die gesamte Amortisationszeitbetrug 15 Jahre, was die Gemeinde Venlo als zu lang empfand. Sie waren von dieser Notwendigkeit nicht überzeugt ““ bis sie diesen Business Case sahen. Verwaltungsspitze und Stadtrat haben daraufhin das vollständige Maßnahmenpaket einstimmig beschlossen.

Abbildung 1: Business Case Stadskantoor Venlo (erstellt im Sommer 2016). Dieser Business Case wurde bereits während der Entwurfsphase erstellt. Quelle: BBN Adviseurs

Niedrigere Abtragungen ab dem zweiten Jahr

Wie ist das zu erklären? Einerseits steigen die jährlichen Kapitallasten (Abtragungen), weil für die nachhaltigen Maßnahmen eine höhere Hypothek aufgenommen werden muss. Dies sorgt für höhere monatliche Abtragungen. Allerdings sorgen die nachhaltigen Investitionen für niedrigere Betriebskosten. Hierbei ist an niedrigere Energie- und Wasserkosten sowie an niedrigere Wartungskosten zu denken. Im Falle des Stadskantoor (siehe Abbildung 2) kompensieren die niedrigen Betriebskosten die zusätzlichen Abtragungen (Kapitaldienst). Die Gesamtkosten sind seit dem zweiten Jahr dank der Investition in das Nachhaltigkeitspaket niedriger.  De facto hat die Gemeinde Venlo seit dem zweiten Jahr bereits mehr Geld zur Verfügung, und das alles dank der Investition in nachhaltige Qualität. Das bedeutet, dass die Gemeinde bereits nach zwei Jahren mehr Geld für die Investition in andere Projekte zur Verfügung hat. Und weil dies bereits vor Baubeginn berechnet worden war, war es nicht mehr so schwierig, diesem nachhaltigen und gesunden Maßnahmenpaket zuzustimmen. Reiner Gewinn auf allen Seiten: Geld, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Insgesamt spart Venlo während des gesamten Betriebs des neuen Stadskantoor (40 Jahre) beinahe 17 Millionen Euro und musste hierfür lediglich 3,4 Millionen Euro zusätzlich investieren. Das ist doch ein guter Business Case, oder?

Abbildung 2. Business Case aus Sicht des Cashflows. Quelle: BBN Adviseurs & C2C ExpoLAB

Positiver Gesundheitseffekt

Wenn auch der Restwert von Materialien und die Gesundheit der Gebäudenutzer mit im gesamten Business Case berücksichtigt würden, würde sich der Gewinn sogar noch weiter erhöhen. Wir teilen unsere Erfahrungen und das Tool, mit dem jeder selbst den Gewinn eines gesunden und zirkulären Gebäudes berechnen kann, in einem weiteren Blog, der nächste Woche veröffentlicht wird. Und wenn es spezifische Fragen gibt, beantworten wir diese gerne. Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit über unsere Community oder über unser Kontaktformular.

Viersen, 13. August 2019

In Zusammenarbeit mit der HEVO B.V. hat das C2C ExpoLAB einen Business Case entwickelt, der lang- und kurzfristig Aufschluss über die finanziellen Effekte des zirkulären Bauens gibt. Dabei wurden bei der Erarbeitung Aspekte wie Materialien, Energie und Wasser sowie der Einfluss eines gesunden Raumklimas berücksichtigt. Dieser Business Case ist in den Niederlanden einzigartig und steht Ihnen ab sofort kostenlos zur weiteren Verwendung zur Verfügung.

Gesundes und zirkuläres Bauen zahlt sich aus

Nachhaltige Prinzipien sowie das Kreislaufprinzip werden immer öfter in bebauten Umgebungen angewendet. Allerdings war, bis zum heutige Tage, nicht ausreichend belegt, was gesundes und nachhaltiges Bauen nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft leisten kann und welche zusätzlichen Investitionen hierfür erforderlich sind. Um diese Fragen beantworten und mithilfe eines Business Cases untermauern zu können, haben sich das C2C ExpoLAB und die HEVO B.V. dieser Sache gemeinsam angenommen.

In dem unter anderem durch das C2C-Prinzip inspirierten neuen Venloer Rathaus (Stadskantoor Venlo) wurden die harten Wertschöpfungsfaktoren von gesunden und nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft erbauten Gebäuden, untersucht. Im Mittelpunkt dieser Studie standen die Rohstoffe Wasser und Energie. Die Untersuchung resultierte in einem Business Case für das Stadskantoor Venlo, der zeigt, dass über eine Restnutzungsdauer von 40 Jahren einer Investition von 3,4 Millionen Euro Einsparungen von über 16,9 Millionen Euro gegenüberstehen.

Der Business Case berücksichtigt eine Amortisationszeit von 15 Jahren, zeigt aber bereits nach dem ersten Jahr einen positiven Cashflow. Konkret bedeutet das, dass die Gemeinde Venlo bereits nach einem Jahr durch die Investition in Maßnahmen, die dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft folgen, Geld gespart hat.

Berechnen Sie Ihren eigenen Business Case für finanziell gesunde Gebäude

Ausgehend von den Ergebnissen der Studie wurde ein Tool entwickelt, mit dem Unternehmer selbst zwei generische Business Cases berechnen können. Einerseits kann ein gesundes und nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft gebautes Gebäude mit einem herkömmlichen Gebäude (entsprechend Baubeschluss) verglichen werden, andererseits können herkömmliche Materialien und Systeme mit nachhaltigen Materialien und Systemen verglichen werden. Das Tool bietet die Möglichkeit, Einstellungen vorzunehmen, um verschiedene Aspekte zu beleuchten, etwa: Wasser, Energie, zirkulären Materialverbrauch sowie den Umfang der Gebäude, den Bau als auch Betriebskosten und Produktivität des Unternehmens.

Gleichzeitig wird verdeutlicht, was der Einfluss dieser Aspekte auf die Gesamtinvestition und die Betriebskosten, die Amortisationszeit und ““ noch viel wichtiger ““ den Cashflow ist. Denn, wie uns die Erfahrung am Beispiel des Stadskantoors Venlo gelehrt hat, kann die Amortisationszeit etwa 15 Jahre betragen, aber es kann bereits nach einem Jahr ein positiver Cashflow entstehen, wodurch einem Unternehmen mehr Geld zur Verfügung steht

Gemeinsam mit dem Business Case stehen Ihnen diese ab sofort kostenlos und zur freien Verwendung unter folgendem Link zur Verfügung: https://healthybuildingnetwork.com/community/knowledge-base/business-case-tool-deutschland-2/

Erläuterung der Dokumente

Es wurden zwei Business Cases in Excel erstellt, welche zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung stehen. Die PDF-Datei beinhaltet die Erklärung sowie die Grundlage für die Tools in Excel. Wir empfehlen Ihnen, sich zunächst hiermit vertraut zu machen, bevor Sie Eingaben im Business Case machen. Auch die Excel-Dateien stehen kostenlos zur Nutzung bereit. Indem Sie in den grünen Feldern Ihre Angaben machen, wird Ihr Gebäude beziehungsweise Produkt mit einem herkömmlichen Gebäude verglichen.

Sofern Sie Hilfe bei der Nutzung des Tools oder eine Beratung wünschen, steht Ihnen Frau Eva Starmans vom C2C ExpoLAB hierfür gerne zur Verfügung.

Kontakt

C2C ExpoLAB
Eva Starmans
Mobil +31 6 81 88 47 29
E-Mail [email protected]