von Michel Weijers & Eva Starmans, C2C ExpoLAB

Der Niederrhein und die niederländische Provinz Limburg sind seit jeher eng miteinander verbunden. Tatsächlich waren die beiden Regionen sogar für einen längeren Zeitraum gar nicht durch die heutige Grenze getrennt. Das ist heute noch spürbar, zum Beispiel an den zahlreichen partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden untereinander. Allem voran zeigt sich aber, dass die kulturellen Unterschiede ““ trotz der heutigen Grenze ““ noch immer klein sind. Und just diese Verschiedenheit macht die Zusammenarbeit dieser beiden Regionen so wichtig: Im Prinzip sind die Unterschiede in unserer Euregio ““ der euregio rhein maas-nord ““ eine günstige Ausgangsposition, um gemeinsam unsere Kräfte zu bündeln und sie stark zwischen den europäischen Ballungsräumen wie der Randstad in den Niederlanden und der Rhein-Ruhr-Region in Deutschland zu positionieren.

Wir verfügen hier über eine gute Infrastruktur, ausreichende Ressourcen und eine enorme Vielfalt an KMU. Allerdings stellen wir auch fest, dass wir diese Potenziale noch zu wenig ausschöpfen. Gerade durch die Kopplung der vorhandenen Potenziale sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen beiderseits der Grenze entstehen große Chancen. Chancen, die sich vorwiegend durch die Kombination und Ausnutzung der kleinen Kulturunterschiede ergeben. Dadurch entsteht die Möglichkeit, unserer Euregio ein neues und einzigartiges wirtschaftliches Profil zu verschaffen, bei dem einerseits die vorhandenen Ressourcen genutzt werden und sich andererseits die Mentalitätsunterschiede derart ergänzen, dass unsere wirtschaftliche Profilierung diverser und dadurch auch robuster wird.

Das HBN-Projekt zielt auf Innovationen in KMU aus unserer Euregio ab. Innovationen, die dazu beitragen, eine neue und gesunde Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Beide Seiten haben damit eigentlich bereits damit begonnen, widmen sich dem Thema allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Durch die Kombination beider Herangehensweisen entstehen große Möglichkeiten.

Speziell in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sehen wir, dass die niederländische Wirtschaft sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr auf das Thema Gesundheit und Schaffung von Mehrwerten innerhalb des Systems der Kreislaufwirtschaft konzentriert hat. Auf der deutschen Seite der Grenze nehmen wir zwar auch eine starke Fokussierung auf Kreislaufwirtschaft wahr, hier liegt jedoch die Gewichtung bei Innovationen noch stärker beim Thema Energiewende. Das Healthy Building Network verbindet nun beide Systeme miteinander: eine gesunde Kreislaufwirtschaft in Kombination mit der notwendigen Energiewende. Das birgt enorme Möglichkeiten: Neue Business-Modelle für Gebäude- und Gebietsentwicklungen werden möglich, und durch den Know-how-Transfer in der Region entsteht nicht nur eine Erweiterung der Innovation, sondern es erfolgt auch eine Nutzung der verfügbaren Ressourcen. Schlussendlich bieten die wenigen Kulturunterschiede nochmals Chancen: Der starke Drang nach Innovationen auf niederländischer Seite in Verbindung mit dem nach erprobten und zuverlässigen Techniken auf der deutschen ergeben gemeinsam eine einmalige Allianz.

Darum ist es für niederländische Unternehmen in unserer Region von großem Interesse, aber auch notwendig, mit Unternehmen und Behörden auf beiden Seiten der Grenze zusammen zu arbeiten. Nur gemeinsam werden die Ressourcen geschaffen, die für die Innovationen der Zukunft benötigt werden. Zu diesen Innovationen zählen: Energiewende, Kreislaufwirtschaft und Gesundheit als Teil dessen.

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