Viersen, 27. März 2019

Messen ist Wissen: wie gesund sind Ihre Arbeits- und Wohnräume? Diese Frage stand am Donnerstag, den 21. März, beim HBN-Innovationsworkshop in der Villa Flora im Mittelpunkt. Gut 40 Teilnehmer tauschten an diesem Nachmittag Ideen aus, informierten sich und ließen sich zu diesem Thema inspirieren.

Jeroen Rondeel, Geschäftsführer von Blue Engieneering, hieß alle Besucher und Referenten des Innovationsworkshops willkommen. Anschließend führte er in das Programm des Nachmittags ein und stellte eine CO²-Box vor. Diese Box wurde von Blue Engineering entwickelt und misst das Raumklima. „Technology inspired by nature is the new cool”; dieses Zitat ist das Motto und damit die Triebfeder seines Unternehmens.

 

Joris Ketelaars und Wietse van der Zanden, Volantis.

 

Im Anschluss begrüßte Jeroen Rondeel mit Joris Ketelaars und Wietse van der Zanden von Volantis die ersten Referenten des Tages. Sie sind für die Entwicklung der Villa Flora mitverantwortlich und klärten die Zuhörer über dieses umweltfreundliche Gebäude sowie über dessen Bauprozess auf. Darüber hinaus ist es ihnen zu verdanken, dass in der Villa Flora ein gesundes Raumklima herrscht. Im Laufe ihrer Präsentation erklärten sie beispielsweise, welchen Einfluss die verschiedenen Jahreszeiten auf die Villa Flora haben. „Ein Gebäude ist mit seiner schlüsselfertigen Ãœbergabe noch nicht fertig. Komfort und geringer Energiebedarf bedingen einander.“ Dies ist das Fazit ihrer Präsentation.

 

„It´s nice to be here and to work here.” Jeroen Rondeel

 

Jeroen Rondeel kann diese Aussage nur bestätigen. Er ist mit seinem Unternehmen in der Villa Flora beheimatet. „Selbst, wenn die Außentemperaturen im Sommer sehr hoch sind, bleibt es hier drinnen sehr angenehm. Das Raumklima ist gut geregelt.”

Der zweite Referent des Tages war Professor Piet Eichholtz von der Universität Maastricht, ebenfalls Partner im Healthy Building Network. Momentan forscht er nach den Auswirkungen des Raumklimas in Schulen und untersucht in diesem Zusammenhang die Leistungen von Schülern. Darüber hinaus erklärte er, dass sich jede Person im Durchschnitt 90 % in geschlossenen Räumen aufhält. Die Konzentration ungesunder Stoffe in der Luft ist fünf Mal so hoch wie draußen. In diesem Zusammenhang ging Eichholtz auf die derzeitige Situation im Stadskantoor Venlo ein. 70 % der Mitarbeiter sind in dieses neue, nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip erbauten Gebäude umgezogen. Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass die Mitarbeiter weniger „Sick-Building”-Symptome zeigen, verglichen mit den Mitarbeitern, die im alten Gebäude geblieben sind. Dieser Redebeitrag verdeutlichte, dass der Einfluss des Raumklimas sich auf die Leistungen der Arbeitnehmer auswirkt und dass dieser nicht unterschätzt werden sollte.

 

„People get more productive just because you give more attention to them.” Piet Eichholtz

 

Dritter Referent des Abends war der Baubiologe Dr. Manfred Mierau. Er präsentierte seine Erkenntnisse in Bezug auf die Belastung des Raumklimas und die dazu gehörigen Messmöglichkeiten. Er gab auch nützliche Tipps; manche Pflanzen sollten nicht im Schlafzimmer stehen, weil sie beispielsweise nachts zu viel Sauerstoff verbrauchen anstatt ihn zu produzieren.

Zum Ende seiner Präsentation hin erläuterte Mierau, dass baubiologische Baumethoden und damit verbundene Maßnahmen zu einem so natürlich wie möglichen Raumklima führen. Die Gesundheitsrisiken werden hierdurch verringert und das Wohlbefinden der Bewohner wird hierdurch erhöht.

Im Anschluss an diese Referenten hatten Start-ups und Scale-ups, die in diesem Bereich aktiv sind, die Möglichkeit zum Pitch.

Die erste Präsentation war „lotta ““ Sensing as a service“. Das Unternehmen befasst sich mit Datensammlung und Datenverarbeitung. Iotta installiert beispielsweise Sensoren, mit deren Hilfe das Raumklima gemessen werden kann.

 

 

Piet Peters von Stogger war der zweite Pitcher. Er stellte dem Publikum sein neuestes Produkt vor. Das Unternehmen entwickelt und produziert neue, drahtlose LED-Technologien. Augenblicklich werden die ersten Produkte entwickelt. Stogger sucht derweil begeisterte Menschen, die mitdenken und an der Erfolgsgeschichte mitschreiben wollen.

Der letzte Pitch des Tages kam von Ruth Heynen. Sie vertrat das Unternehmen Cloud Garden, das sowohl eine grüne Wand als auch eine Wasserwand auf den Markt gebracht hat. Diese Raumtrenner und die daran angebrachten Klimasensoren können mithilfe einer App bedient werden. Diese Produkte werden bereits vielfach in Büros eingebaut, damit sie einen positiven Effekt auf Psyche, Produktivität und Gesundheit von Mitarbeitern ausüben können.

 

Ruth Heynen von Cloud Garden erläutert die Funktionisweise ihrer Produkte.

 

Der Innovationsworkshop bot insgesamt einen guten Rahmen für einen interessanten Austausch zwischen den Referenten, den Pitchern und dem Publikum. Und eine Sache ist sicher: das Raumklima beeinflusst uns alle! Selbst kleinste Veränderungen können einen großen Einfluss haben.

 

Die Präsentationen unserer Referenten können in Kürze in unserer Community eingesehen werden.