HBN Innovationsworkshop: Die Ergebnisse zum Nachlesen

Im ersten vom HBN organisierten Workshop am 13. September 2018, haben Vertreter der Baubranche in Arbeitsgruppen bereits diskutiert, welche Chancen gesundes Bauen bietet und wie Innovationen für den Bausektor entstehen können. Die Ergebnisse dieses Brainstormings möchten wir  unten stehend mit unserer Community teilen!

Frage 1: Was benötigen Unternehmen des Bausektors, damit Innovationen im Bereich „Healthy Buildings“ entstehen können?


  • Bauherren müssen innovativer & mutiger werden, denn: Kunde gibt vor wie gebaut wird!
  • Architekt muss „open mind“ haben & Querdenker sein.
  • Innovationen durch „über den Tellerrand schauen“. Stichwort: Steve Jobs. Es muss sich jemand trauen und den Anfang machen, auch wenn er (zunächst) als „Spinner“ abgestempelt wird.
  • Impulse müssen (auch) von der Gesetzgebung kommen. Städte und Gemeinden sollten als Bauherren mit gutem Beispiel voran gehen. Es geht momentan in viele Richtungen (Leitplanken notwendig). Aber: Vielleicht müssen Unternehmen einfach beginnen und aktiv werden und die Nachfrage entstehen lassen, so dass die Gesetzgebung nachzieht/ nachziehen muss.
  • Es fehlen Informationen. Wichtig zu definieren: Was ist gesund? Welche Materialien sind es? Wo liegen die Grenzwerte? Gut wäre eine Liste mit zugelassenen „healthy“ Baustoffen, daraus kann dann eine Zertifizierung entstehen.
  • Idee: BREEAM-Zertifizierung zusammenführen und Kriterien angleichen. Momentan sind z. B. viele Baumaterialien nicht gleichzeitig in D & NL zugelassen.
  • Transparenz bei Baustoffen genauso wichtig wie Gesundheitsaspekt. Deklaration & Lieferkette beachten (z. B. regional, fair, … „Keine Kinderarbeit aus China importieren“)
  • Vorgehen: Erst muss das Angebot geschaffen werden, Normierung & Zertifizierung kommen später.
  • Allgemeines Bild aktuell: D Fokus auf Verantwortung bei größerer Zurückhaltung, dagegen größere Kreativität durch mehr Spielraum in NL.

Frage 2: Welche Unterstützung oder Kooperationen braucht die Baubranche, um Innovationen rundum „Healthy Buildings“ realisieren zu können?


  • Information, Wissen, Austausch/ Plattform. Dort müssen konkrete Informationen (Factsheets) abrufbar sein, mit denen Bauherren überzeugt werden können.
  • Netzwerk ist wichtig, aber am wichtigsten: Plattform. (Achtung: Gefahr von Werbung statt Information!)
  • C2C, Lebenszyklus & Kosten in einem diskutieren.
  • Frage wie überzeugt man den Bauherren vom HB? Welche Argumente können hilfreich sein? Denn: Man muss auch die Schadstoffe bei einer konventionellen Bauweise kommunizieren.

Frage 3: Welche Chancen bietet „gesundes Bauen“ für den Bausektor?


  • Höhere Wertigkeit bedeutet mehr Investition und damit auch mehr Umsatz.
  • Marketing sehr wichtig. („Du bist was du isst analog.“ zu „Du bist wie du wohnst.“)
  • Gesundes Bauen = höhere Gesundheit des Menschen = mehr Wohlbefinden = mehr Produktivität.
  • Entwickeln bedeutet Vorreiter sein. Vom Know-how zum Entwickler zum Wissensträger à Kapital erwirtschaften (Wettbewerbsvorteil!). „Wissen schafft Akzeptanz“.
  • Sensibilität für Nachhaltigkeit ist schon da, Gesundheit ist unter diesem Dach anzusiedeln. Gesund und nachhaltig gehört zusammen.
  • Kombinationen von Passivhäusern & HB (bzw. & C2C).

Frage 4: Wie definiert die Baubranche den Begriff „Healthy Buidlings“?


  • Wird von verschiedenen Akteuren unterschiedlich gesehen. Notwendig: einfache und klare Definition.
  • Schlagworte: Nachhaltigkeit, Sicherheit, Ökologie, C2C, Wiederverwertbarkeit, Lebensumfeld, Raumqualität, Zirkularität. Frage der Bezahlbarkeit ist wichtige Komponente!
  • Ganzheitlich betrachten, neue Ideen zulassen & umdenken, neue Perspektiven einnehmen. Man muss weit über die Materialen hinausdenken, psychologische Komponente wichtig. Ziel: Lebens- und Arbeitsqualität zu sichern.
  • Bauen ist eine sehr komplexe Sache. Ziel: Einfache Komponenten = einfaches Marketing, damit die Botschaft auch ankommt.
  • Baustoffe (Ist Zement bspw. gesund oder nicht?)
  • Prozesse in der Bauwirtschaft neu denken.